Wir haben noch nicht alle älteren Artikel nachbearbeitet. Das bezieht sich in der Regel nur auf die Codebeispiele, die noch nicht optimal dargestellt werden.
Tools für Mac OS
Die hohe Apfeldichte auf den einschlägigen Konferenzen beweist es: Mac OS X ist unter Web-Profis mindestens ebenso verbreitet wie Windows. Welche Entwicklertools ihr exklusiv für das Apple-Betriebssystem bekommt, verrät Mac-Veteran Gerrit van Aaken.
Wir beginnen mit einer schlechten Nachricht: Für die Screendesign-Phase findet ihr auf dem Mac leider keine wirkliche Alternative zu den Schwergewichten Photoshop oder Fireworks. Einzig Pixelmator (42 Euro) kann als ambitionierter Newcomer für pixelbasierte Gestaltung bezeichnet werden, fokussiert sich jedoch vorerst nicht auf wichtige Screendesign-Funktionen wie Ebeneneffekte oder Vektorformen (siehe auch unseren Artikel über Photoshop-Alternativen).
Sehr lebendig ist die Mac-Landschaft bei den Code-Editoren. Hier kämpfen derzeit drei Produktlinien um die Vorherrschaft: Weit vorne liegt Textmate (32 Euro), das vor allem mit seinen umfassenden Eingabehilfen (Bundles) punkten kann. Seit vielen Jahren bekannt und beliebt ist außerdem BBEdit (85 Euro), der an Funktionen wirklich gar keine Wünsche offen lässt. Für sparsame Gemüter interessanter ist der kostenlose Ableger TextWrangler, mit dem man einen Großteil der benötigten Funktionen ebenfalls nutzen kann. Nicht zu vergessen SubEthaEdit (29 Euro), welches – abgesehen von seinen konkurrenzfähigen Basisfunktionen – vor allem die Möglichkeit bietet, gleichzeitig und sehr komfortabel mit mehreren Personen an einem Dokument zu arbeiten.
Zwei FTP-Clients sind am Mac grundsätzlich empfehlenswert: Cyberduck ist kostenlos und erledigt alle Anforderungen, die man an ein FTP-Programm haben kann, einschließlich diverser Cloud-Dienste. Transmit ist in fast allen Punkten noch ein bisschen besser als Cyberduck, kostet dafür aber auch 20 Euro. Die Transmit-Macher von Panic Software bieten dem engagierten Webentwickler auch ein Komplettpaket namens Coda (67 Euro) an. Das ist eine elegante Applikation, welche Texteditor, CSS-Editor, FTP und virtuelles Bücherregal in sich vereint und somit eine smarte und aufgeräumte Alternative zu Java-basierten Kolossen wie Eclipse darstellt.
Für eine lokale Serverstruktur sorgt auf dem Mac üblicherweise das kostenlose MAMP, welches per Knopfdruck anständige Apache/PHP/MySQL-Server zur Verfügung stellt, mit denen man sofort loslegen kann. Dazu passend sollte noch Sequel Pro (kostenlos) als desktop-basierte MySQL-Anwendung Erwähnung finden, die das Arbeiten in ODBC-aktivierten Datenbanken fast zu etwas Spaßigem machen kann!
Auch Mac-Nutzer müssen Ihre Webprojekte unter Windows testen. Somit existieren bei den Virtualisierungs-Lösungen gleich drei Alternativen: VirtualBox ist kostenlos und durchaus empfehlenswert, jedoch nicht ganz so schick und flott wie die Konkurrenz aus dem kostenpflichtigen Lager: Parallels (80 Euro) und vmware Fusion (72 Euro) sind funktionstechnisch so gut wie identisch – die Wahl ist letztlich reine Glaubensfrage!
Kommentare
Reinhard Söllradl
am 14.12.2009 - 07:46
Bei den FTP-Programmen kann ich "Yummy FTP" wärmstens empfehlen: www.yummysoftware.com
Marcel Böttcher
am 14.12.2009 - 08:17
Danke für den umfassenden Überblickt. Vielleicht noch ergänzend: Neben MAMP gibt es auch unter Mac XAMPP, was vielen Ex-Linuxern und Windowslern evtl. schon bekannt ist. Ich selbst nutze es nicht, es soll aber die eine oder andere Konfigurieroption mehr bieten.
shaack
am 14.12.2009 - 09:31
Bei Parallels sind die Kosten versteckt. Bin aufgrund der update-Politik (oft und kostenpflichtig) zu VMware gewechselt.
Christian Beier
am 14.12.2009 - 09:43
Danke für den Tipp von Sequel Pro, das Programm ist wirklich schick.
tboley
am 14.12.2009 - 10:26
Bei den Editoren wäre noch Coda zu nennen. Da ist nicht nur eine Site-VErwaltung und ein FTP-Programm drin, sondern das Programm schlägt sich auch sehr gut mit unterschiedlichen Zeichensätzen - eine Schwäche von Textmate.
Ingo
am 14.12.2009 - 12:11
Ich möchte noch CSSEdit empfehlen, mit dem man auch in langen CSS immer wunderbar den Überblick behält.
Olaf Gleba (Webkraut)
am 14.12.2009 - 12:36
Auch wenn MAMP für viele Anwendungszwecke eine tolle Komplettlösung ist, die zumeist alles bietet, was man braucht, ist es zeitweilig ratsam und/oder notwendig, einen anderen Weg zu gehen, um eine individuelle Konfiguration zu ermöglichen.
Um aber die Sourcen nicht alle selber kompilieren und sich damit tief in die Materie einarbeiten zu müssen, empfiehlt sich die Nutzung von MacPorts. MacPorts ist ein Package Management System (vergleichbar mit apt tools auf linux), dass das Kompilieren, Installieren und Aktualisieren von Software über die Kommandozeile mit wenigen Befehlen ermöglicht. Wer sich auf der Kommandozeile nicht wohl fühlt, der nutzt das GUI Porticus.
Das Ganze ist stabil, geht flott von statten und man hat so die Möglichkeit, Einfluss auf die Konfiguration seines mysql/php/apache zu nehmen.
Julia
am 14.12.2009 - 14:50
Vielen Dank für die schöne Übersicht. Mir fehlten hier ebenfalls CSSEdit und auch Espresso, die vor allem im Paket für mich um einiges stärker sind als Coda.
MAMP nutze ich persönlich nicht - wozu hat man denn einen Unix-Unterbau wenn man ihn nicht nutzt?
Ich denke, dass die Stärke des Mac genau hier liegt: ich kann mit entsprechender Serverkonfiguration nahezu unter Live-Bedingungen entwickeln, habe aber gleichzeitig den Komfort, Photoshop und Co nativ installieren und nutzen zu können. Unter jedem anderen Betriebssystem muss man schließlich eines von beiden emulieren oder für die einzelnen Aufgaben umbooten. Für mich war dieser Komfort vor einigen Jahren der Ausschlag, zum Mac zu wechseln.
Matthias
am 14.12.2009 - 22:23
Komodo Edit von ActiveStage kann man hier noch als Editor nennen. Plattformübergreifende Software, die aber auch auf dem Mac ganz vernünftig aussieht. Kostenlos, basiert auf der Mozilla-Plattform, schnell und hat einiges auf dem Kasten.
Matthias
am 14.12.2009 - 22:23
ActiveState heißt die Truppe. Mag jemand editieren? :-)
Horst
am 14.12.2009 - 23:08
Definitiv ein +1 für CSSEdit :-)
Was ich auch noch empfehlen kann ist HTTPClient. Damit lässt sich recht einfach ausserhalb vom Browser und ohne fundierte cURL-Kenntnisse das Verhalten von Websites und -Services auf bestimmte HTTP-Anfragen betrachten.
Gerrit van Aaken (Autor)
am 15.12.2009 - 09:22
@Julia: Espresso ist meines Erachtens erst mit der 1.1 empfehlenswert geworden, und die kam genau gestern raus! Vorher war es ein zu schwachbrüstiger Coda-Nachahmer, so dass ich ihn nicht für empfehlenswert gehalten habe.
Gerrit van Aaken (Autor)
am 15.12.2009 - 09:23
@Matthias: Wir wollten in diesen Artikeln nur solche Tools vorstellen, die es exklusiv auf den jeweiligen Systemen gibt. Das wird nicht so ganz deutlich, das sehe ich ein!
Jakob
am 15.12.2009 - 12:03
@gerrit: z.T. Espresso vs. Coda hätte ich sonst gerne einen Glaubensstreit losgetreten (ich finde u.a. den css editor von coda ganz schrecklich), aber dank der 1.1 muss ich das ja jetzt nicht mehr ;)
David Hellmann
am 15.12.2009 - 21:37
Jaja die Coda vs. Espresso Geschichte. Ich habe beide und muss sagen das ich Coda vorziehe. Espresso kommt hübsch daher aber die Art wie man mit den Seiten umgeht (uploads etc) ist komisch und ich kan mich daran einfach nicht gewöhnen sodass ich nach ner Stunde wieder Coda nehme.
Warum ist denn der CSS Editor schrecklich?
Ich schreib den kram eh von Hand runter von daher macht er alles richtig :)
Jetzt nur noch nen schönes jQuery Plugin für Coda und es ist perfekt :)
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