Wir haben noch nicht alle älteren Artikel nachbearbeitet. Das bezieht sich in der Regel nur auf die Codebeispiele, die noch nicht optimal dargestellt werden.
Viermal Relaunch und Code aus der Vergangenheit
In kurzen Abständen hintereinander haben wir vier Relaunches von großes Newsseiten zu verzeichnen: Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Netzeitung und der Focus.
Ich bin kein Grafiker, deshalb möchte ich mich nicht an optischen Details aufhängen, das machen andere sehr viel kompetenter. Als normaler Nutzer dieser Seiten (okay, ich lese eigentlich nie den Focus) kann ich aber sagen, daß mir die optische Überarbeitung gefällt. Aber was steckt unter der hübschen Haube? DAS ist mein Thema.
In Technikwürze 61 nahm ich mich schon einmal dieses Themas an und konzentrierte mich dabei vor allem auf die Süddeutsche. Schauen wir doch einmal bei allen vier Auftritten unter die Haube. Ein grober Blick bringt die erste erstaunliche Erkenntnis: im Jahr 2007 haben die Süddeutsche Zeitung und die Netzeitung tatsächlich noch ein Tabellenlayout! Ich finde es unglaublich, daß es immernoch Agenturen gibt, die so etwas anbieten und Kunden, die so etwas akzeptieren und kaufen. Sollte die Entschuldigung lauten "das CMS kann nichts anderes ausgeben", so möchte ich dies erst einmal skeptisch bezweifeln. Zum anderen wäre dies ein Ansatzpunkt, das CMS zu wechseln oder auf den neuesten Stand zu bringen.
Der Focus
Der Focus hatte den Relaunch lange im Vorhinein angekündigt und ich entsinne mich, daß von einer Erneuerung sowohl des Aufbaus als auch der im Hintergrund arbeitenden Technik die Rede war. Da ich die Focus-Seite aus eigenem Erleben nicht gut genug kenne, kann ich über die angestrebte inhaltliche Neustrukturiereung nichts sagen. Optisch kommt der Auftritt auf alle Fälle frischer rüber. Und auch unter der Haube ist das Tabellenlayout verschwunden. Doch besser und sinnvoller ist der Code deshalb noch lange nicht geworden. Es wurden schlicht alle Tabellen gegen DIVs ausgetauscht, die zudem auch noch eine lustige Ansammlung von Klassen beherbergen. Da wird dann vor lauter Begeisterung für die DIVs auch schonmal ein solches in einen Absatz geschachtelt. Das ist nicht nur sinnlos sondern auch nicht statthaft nach den Standards. Es werden Klassen gleich im Familienpack vergeben: <p class="c-gr f-s pd-t5">
. Diese Kombination vergibt eine grüne Farbe, eine Schriftformatierung (nur die Schriftarten!) und ein oberes padding
von 5 Pixeln. Warum in dem Stylesheet nicht dem gesamten Dokument eine Basisschriftart vergeben wurde, stattdessen diese Definition auf elf Klassen verteilt wurde (die auch noch allgemein und für Links speziell definiert werden) ist ein sehr spezielles Gehemeinis der Ersteller dieses Stylesheets.
Die Styles sind unlogisch, das HTML aber noch viel mehr. Von Semantik keine Spur. Auch wenn ich nicht viel von der Diskussion um "DIVitis" halte, hier wurde eindeutig über das Ziel hinaus geschossen. Man kann keine semantische Struktur erkennen, stattdessen gibt es ein Wirrwarr an DIVs, die teilweise schlecht verschachtelt sind. Dazwischen gibt es auch mal ein paar Überschriften, Absätze und Listen. Man merkt aber ganz eindeutig, daß sich niemand Gedanken über die Semantik des Dokumentes gemacht hat. "Wir bauen das jetzt alles modern, also in DIVS", so stelle ich mir die Stoßrichtung der Agentur vor.
Die Netzeitung
Auch die Netzeitung ist optisch angehübscht worden. Allerdings ist das Ergebnis nicht so interessant, wie bei den anderen Kandidaten. Man kann mehr von einem Rebrush sprechen. Die Optik ist netter, aber nicht grundlegend anders als zuvor. Und der Code? Wir sollten eigentlich lieber den Mantel des Schweigens darüber decken. Wir haben 2007 und die Netzteitung baut noch auf ein Tabellenlayout! Und dieses Tabellenlayout kommt ebenso ohne eine wirkliche Semantik aus. Es gibt auf der Startseite keinen einzigen Absatz! Aber inspizieren wir einmal aus Spaß die Topmeldung. Sie befindet sich in einer Tabellenzelle. Die Meldung selber ist ein DIV
, die Überschrift – halbwegs korrekt ein h3
-Element – ist von einem Link umgeben, was nach den Standards logischerweise verboten ist. Es folgt eine einzellige Tabelle, in die wiederum eine einzellige Tabelle geschachtelt ist. In dieser inneren Zelle befindet sich ein kleines Bild. Dieses ist verlinkt, der Link führt zu einer Vergrößerung des Bildes. Es folgt ein span
-Element, das den Teasertext umfaßt! Die Erfindung des Absatzes scheint an den Programmierern vorbeigegangen zu sein. Die unter dem Bild befindlichen beiden Links hat man als Liste erkannt und ausgezeichnet, diese steckt aber in einer einzelligen Tabelle. Diesmal genügte eine einzige Tabelle!
Wenn ich solchen Code sehe, muß ich mich unwillkürlich schütteln. Was machen die Programmierer beruflich? Wo waren sie die letzten Jahre? Haben sie nie ein Buch gelesen, von Weblogs gehört? Es ist mir unbegreiflich, wie man als Profi im Jahr 2007 noch einen solchen Code abliefern kann.
Übrigens stellt sich auf der Artikelseite heraus, daß man bei der Netzeitung doch schon einmal von Absätzen gehört hat. Deren Sinn und Anwendungsweise ist aber offensichtlich nicht bekannt. So finden wir auch hier einen Absatz, in den ein DIV
geschachtelt ist. Das Ergebnis ist eine Zwischenüberschrift [<p><div class="zwischentitel">
]. Warum nicht h3
oder h4
nehmen?
Die Süddeutsche
Auch die Süddeutsche vertraut im Jahre 2007 dem Mittel des Jahres 1997: dem Tabellenlayout. Das Layout kommnt durchaus erfrischend daher. Dumm nur, daß die Programmierer offenbar nicht ebenso auf der Höhe der Zeit waren, wie die Grafiker. So finden sich auf der Startseite in dem Tabellenverhau zwar auch Absätze, diese sind aber eher an der Stelle von Listenelementen, denn sie werden zur Aufzählung von zur Nachricht passenden Links genutzt. Oder es handelt sich um die Überschrift der seitlichen Boxen. Der Teasertext unter der Überschrift ist auch jedesmal ein Überschriftenelement. Offenbar ist man bei der Süddeutschen bauernschlau, sind doch alle Überschriften der angeteaserten Nachrichten als h1
ausgezeichnet. Da vertraut man offenbar auf die Macht der Masse in Bezug auf Google. Viel Glück.
Bei der Süddeutschen ist man aber auch sparsam, denn bei der Artikelansicht über Beckenbauers Auslassungen sieht man zwar fünf Absätze, im Code kommt man aber mit einem einzigen aus. Klasse, Glückwunsch. So habe ich 1998 auch meine Webseiten erstellt. Doch in der Zwischenzeit habe ich mich erstens weiterentwicklet und zweitens habe ich dies nicht für einen renommierten Auftraggeber getan, den dieser Auftrag sicherlich viel Geld geskostet hat.
Die Welt
Schauen wir nach all dem Grauen mal die Welt an. Die Welt verwendet im Kopfbanner und in der Umfrage in der rechten Spalte Layouttabellen. Die Seite selber ist ohne Layouttabellen gemacht. Auch hier gibt es Absätze, die nicht als Absätze, sondern als span
ausgezeichnet sind. Aber die Regel sind sie nicht. Ein Großteil der Seite ist semantisch sinnvoll ausgezeichnet, richtig zufriedenstellend ist aber auch hier das Ergebnis nicht. Denn es ist nicht einsichtig, warum der eine Nachrichtencontainer einen korrekt ausgezeichneten Fließtext enthält und er nächste nicht. Meine Vermutung (aus der täglichen Praxis gespeist) ist, daß hier der Texteditor des CMS zur Fehlbedienung einläd.
Alles in allem kann man aber den Verantwortlichen bei der Welt und den Programmierern ein Kompliment machen. Die Seite ist von allen vier getesteten diejenige mit dem besten Code. Man hat dabei nicht nur den Ballast der Vergangenheit hinter sich gelassen, sondern hat auch noch die Bedienung der Seite durch sinnvoll eingesetztes Javascript zu einer Freude gemacht.
Ich erwarte bei solchen Seiten keine hundertprozentige Validität. Die geht entweder durch schlechte CMS-Editoren flöten oder durch externe Werbung – leider. Jens Meiert hat Recht, wenn er dazu aufruft, endlich diese Werbeungetüme valide zu machen. Wenn wir schon immer von diesen gigantischen Bannern genervt werden sollen, dann sollten diese wenigstens technisch sauber sein.
Fazit
Viel Geld und viel Zeit wurde verbraucht, doch letztlich haben drei von vier Zeitungen versagt. Einzig die Welt legt einen sauberen und zudem noch in Optik und Konzept interessanten Relaunch hin. Alle anderen sollten ihre Agenturen in Regress nehmen, denn einen solchen Mist sollte man im Jahr 2007 nicht mehr abliefern. Ich weiß, ich lehne mich damit sehr weit aus dem Fenster, aber es geht mir um Qualitätsstandards in unserer Branche. Überall werden diese als selbstverständlich angesehen, Unternehmen verpflichten sich zu Qualität. Im Netz scheint das in der Masse nicht zu gelten, selbst bei großen und renommierten Auftritten. Die Gründe können vielfältig sein. Zum einen sind die Auftraggeber selten vom Fach und wissen um die Möglichkeiten, können gut von schlecht unterscheiden. Zum anderen kann natürlich auch "Geiz ist geil" zurückschlagen: wer die billigste Agentur haben will, kann auch billigen Schrott bekommen. Sollte die Agentur nicht billig sein, so ist es vielleicht deren Personalpolitik! Wenn man den Angestellten wenig bezahlt und keine Fortbildungen finanziert, dann kann man auch nicht ohne weiteres Qualität erwarten.
Letzten Endes bleibt aber immer jeder Webworker selber für die Qualität seiner Arbeit verantwortlich. Man kann sich auch privat fortbilden, das tut nicht weh und ist das Brot vieler Angestellter. Und ich kann mir zudem nicht vorstellen, daß der Projektleiter der Süddeutschen auf die Agentur zugegangen ist und gesagt hat:"Ich möchte aber ein Tabellenlayout haben. Dieses ganze DIV- und CSS-Gedöns ist mir nicht geheuer." Also, liebe Kollegen: packt Euch an die eigene Nase und bildet Euch fort. Ein Ausgangspunkt können die Linkliste und die Adventskalender bei den Webkrauts sein. Wichtig ist aber vor allem die Grundeinstellung: Neugier, Neugier, Neugier und niemals glauben, man wisse und könne alles.
Dieser Artikel erscheint zeitgleich in Jens' Blog. Die Kommentare sollen hier gebündelt werden.
Kommentare
nlite
am 11.03.2007 - 21:07
sehr schöner artikel! der vergleich des quellcodes der 4 seiten gefällt mir sehr gut.
ich benutze häufig welt.de und finde den relaunch sehr angenehm, aber auf den code hatte ich bisher noch nicht geschaut.
Thomas R. Koll
am 11.03.2007 - 21:34
Im befreudeten Auslwand wurden auch die Salzburger Nachrichten vor zwei Wochen relaunched. Aber auch immer noch jenseitig mit h1s, irrsinnigen urls und 370 Fehler im validator.
Allein die Kombi #wrapper #main #container kenn ich immer nur in Einzelteilen...
Siegfried
am 12.03.2007 - 09:42
In einem wesentlichen Punkt gehst Du leider von falschen Voraussetzungen aus. Die Ersteller solcher Seiten verstehen sich nicht als Programmierer (was sie auch nicht sind), sondern als Designer. Allerdings sind sie auch keine Designer, sondern Grafiker. Für einen Grafiker ist die Seite vermutlich perfekt.
Mir gefällt der Begriff "Webworker" gut.
Jens Grochtdreis
am 12.03.2007 - 10:04
Nein, Siegrfied, DU täuschst Dich. Eine Seite wie die oben beschriebenen wird nicht von einer oder zwei Personen erstellt. Da gibt es Designer, Projektmanager und Programmierer. Es gibt Programmierer fürs Front- und fürs Backend. Eventuell gibt es sogar einen Konzepter oder zwei. Aber das ist nicht die Regel. Jeder hat seinen Spezialbereich.
Ich finde, die Grafiker der Süddeutschen haben solide Arbeit abgeliefert, wenn auch keinen großen Wurf. Die Backend-Programmierer kann ich nicht beurteilen, da man das Ergebnis ihrer Arbeit nur sehr indirekt sieht. Die Seite läuft, also haben sie ihren Job gemacht. Aber diejenigen, die das Forntend zu berantworten haben - und nur darum geht es in meinem Text - haben versagt. Ich kann es nicht anders sagen. Entweder haben sie versagen müssen, weil die Projektleitung es so wollte, oder sie versagten, weil sie es nicht besser konnten. Ich würde gerne mit den Verantwortlichen mal sprechen. Mich würde mal interessieren, was sie unter "Qualität" verstehen und was sie davon halten, daß solche Entwickler die Weiterentwicklung des Internet nicht befördern sondern eher hemmen.
Wenn es nur eine Seite wär, dann könnte ich ja sagen, daß es mir egal ist. Schließlich gibt es ja noch Alternativen. Aber wenn so viele schlechte Seite existieren, dann frustriert das schon.
Die Verantwortlichen sollten sich mal überlegen was passiert, wenn sie slebst eine rudimentäre Rechtschreib und inhaltliche Qualitätsprüfung ihrer Medien einstellen. Damit ist niemandem gedient. Und niemand wird dies wollen. Warum dann im Internet?
.carsten
am 12.03.2007 - 10:52
Da sieht man mal wieder: in manch teurer Agentur sitzten viele Stümper nur. Ich vermute, daß es nicht gerade kleine Agenturen waren, die diese Projekte umgesetzt haben. Und die Großen rühmen sich doch immer mit den Leuten, die so superspezielle Studiengänge wie "Userinterfacedesign" in Köln studiert haben und ach so lange Agenturerfehrung haben... ich wundere mich in diesem Fall mehr über die primären Qualitätskriterien in den Agenturen selber...
GE
am 12.03.2007 - 11:11
Der Artikel von Jens hat mich dazu bewogen, auch hierzu was sagen zu wollen. Dazu muss man sich die genannten Beispiele natürlich erstmal anschauen, also hab ich auf den Link zur Netzzeitung geklickt, weil ich bei einer Zeitung, die das Internet als ihr ureigenstes Medium betrachtet, am ehesten die Einhaltung gewisser Regeln erwarte.
Was ich dann erlebt habe, war grauenhaft. Mein mit der Installation eines Popup-Blockers eindeutig geäusserter Wunsch, mit so etwas nicht belästigt zu werden, wird ignoriert. Wohl wissentlich, weil ein Popup den Popupblocker ja nicht von alleine umgeht.
Das Popup erstreckte sich über die halbe Seite, und deckte den Link, den ich gerade anklicken wollte, grossflächig ab. Noch dazu konnte ich es nicht über Windows schliessen, und die Möglichkeit, wie das überhaupt geht, musste ich erstmal suchen, so blass war der Button.
Als ich den Button dann endlich entdeckt hatte, traute ich mich nicht, ihn zu benutzen, wer weiss schon, was dann passiert?
Also blieb mir nichts anderes übrig, als das ganze Fenster zu schliessen, was durchaus meinem Gemütszustand in dieser Situation entsprach.
Die Ehre, mich mit dem Code dieser Seite zu beschäftigen, habe ich der Netzzeitung dann nicht mehr zuteil werden lassen.
Thomas
am 12.03.2007 - 11:44
Die Umsetzung des Focus ist ja wirklich "böse" (eben mal "nachgemessen"):
javascript:alert(document.getElementsByTagName("div").length) // -> 666
vs.
javascript:alert(document.getElementsByTagName("p").length) // -> 6
Zeitungsmacher sollten auch online ein Verständnis von Auszeichnungselementen wie Absätzen unter Beweis stellen ...
Peter Schink
am 12.03.2007 - 17:40
Als der Einzige nur halb gescholtene sage ich mal Danke für die Lorbeeren für "Welt Online" - und sehe im übrigen auch selbst noch Nachbesserungsbedarf... für den Biene-Award langt es noch nicht ganz ;)
Peter Schink
am 12.03.2007 - 17:42
ach so, Nachtrag: Im Falle von welt Online reiche ich die Lorbeeren unmittelbar nach Holland zu unseren dortigen Programmierern weiter....
Wasserbetten Fan
am 13.03.2007 - 00:08
nun gut, ich bin zwar bekennender internet lama aber ich habe so meine einstellungen zu den dingen.
das die jungs es nicht vertieg kriegen eine halbwegs valide seite zu zaubern ist auch mir nicht wirklich verständlich. denn diese professionalität würde ich bei solchen namenhaften puplikationen eigentlich vorrausetzen. aber das so auf dessen tabellen-layout drauf herum gedroschen wird verstehe ich nicht.
was gibt es schlimmes am tabellen-layout?
ist es was die browserdarstellung angeht doch auf jeden falle sicherer als ein layout das aus dif's besteht.
man muß sich fragen was für diese magazine wichtiger ist:
eine darstellung die 100% auf allen browsern gleich ist oder gute suchmaschinenergebnisse?
wobei für mich (das ist jetzt aber die frage eines lamas) noch lange nicht geklärt ist ob ein layout aus dif's wirklich bessere suchmaschienenergebnisse bringt!
ausserdem bin ich der meinung, das sich nicht die zeitungen an den suchmaschinen anpassen müssen sondern die suchmaschinen an den webseiten die den guten content haben!
ist doch irgend wo nen witz das die webmaster sich von einer suchmaschine so derart beinflussen lassen!
die suchmaschine soll für den endverbraucher die besten ergebnisse bringen, also die seiten die den besten contend liefern und nicht die seiten mit dem besten quellcode. da viele gute seiten in der praxis nun mal tabellen zum layouten nutzen, die web-programmierer werden ihre gründe haben, ist es (wenn es den tatsächlich so ist) von den sumas also ein quatsch das weniger gut zu listen als eine dif-layoutete Webseite.
auf den punkt:
zu erst war die webseite und erst dann wurde die suma entwikelt!
Wasserbetten Fan
am 13.03.2007 - 11:46
Nachtrag zu Beitrag 6:
"Was ich dann erlebt habe, war grauenhaft. Mein mit der Installation eines Popup-Blockers eindeutig geäusserter Wunsch, mit so etwas nicht belästigt zu werden, wird ignoriert. Wohl wissentlich, weil ein Popup den Popupblocker ja nicht von alleine umgeht."
Mich wundert das ein webmaster so etwas mukiert.
wovon sonst sollen die mädels und jungs ihre journalisten denn bezahlen?
okay, wen ich sehe auf welche mist seiten überall so ein blödes popup zu finden ist kann ich den einsatz von popup blockern durchaus verstehen.
aber vom grundprinzip her sind popup blocker assozial denn sie sollen den webseitenbetreiber (im idealfall) um seine verdiehnten einnahmen bringen.
eventuell mal ein denkansatz über den ich gerade auf einer meiner seiten nachdenke.
ist ein popup blocker installiert so erhält der user eine leere webseite ohne informationen und die informationen, die auch ich teuer bei den pressediensten einkaufen muss oder von ausgewiesenen journalisten schreiben lasse, werden erst dan angezeigt wenn der user die werbung akzeptiert.
das problem das sich jedoch stellt sind das man dafür dann eigentlich der suma etwas anderes vorspiegeln muß und das ist wie die meisten hier wissen nicht ganz ungefährlich.
ps.
klar, spätestens mit diesem beitrag wurde das thema der diskussion geändert. wir sind mal wieder in einem grenzbereich wo jemand, in diesem falle ich, das ungestühme bedürfniss hat auf einen anderen beitrag zu antworten der im weesentlichen allerdings auch schon nichts mehr mit dem eingangsthema zu tun hatte.
man möge das meiner jugend willen verzeihen und zu meinen gunsten auch sehen das bereits der beitrag6 am thema vorbei ging und dann ohne nachtragend zu sein eventuell einfach meinen beitrag löschen.
ich weiß dann so halbwegs wie weit die regeln dehnbar sind oder nicht!
Klaus Oppermann
am 13.03.2007 - 13:54
Es ist wirklich traurig, was einige angeblich professionelle Webdesigner (Webworker, wie auch immer) heute noch abliefern. Oberflächlich betrachtet sieht es erstmal gut aus und funktioniert meistens auch... aber wehe, man blickt mal "unter die Haube".
Das Problem ist allerdings, das viele Kunden (also Auftraggeber für Webseiten) das nicht tun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sie erst von den Vorteilen von Webstandards, barrierefreier Gestaltung usw. überzeugen muss. Blinde oder sehbehinderte Surfer... gibt es die auch? Wie oft wurde ich das schon gefragt...
Vom ebay-Quellcode reden wir besser nicht, oder?
alex farkas
am 13.03.2007 - 15:14
Hallo Jens,
ich kann Dich gerade heute (seit gestern) nur zu gut verstehen. Ich musste gestern ein Angebot für ein eigentlich lächerliches Redesign (Grundlayout bleibt erhalten, nur ein paar Farb-, Bild-Auffrischungen sowie kleine Änderungen in der Grösse von Elementen) schreiben.
Als ich mir dann aber den 2006! erstellten Quellcode ansehen musste, wurde mir übel. Die Startseite hat eine Größe von knapp 100kb (nur html, mit allem über 1MB). Streicht man die Inhalte komplett weg, verbleiben noch 85kb an Dreckcode. Die Anzahl der Layouttabellen, dekorativen Bilder und font (mit face, color und size Attribut) sind unzählbar. Verschachtelungsgrad der Layouttabellen 8.
Als klar wurde, dass sich hier einiges ändern muss, rief ich dort an, um Zugang zum Server zu bekommen, damit ich mich mit der fehlenden Logik der verwendeten Templateengine vertraut machen kann (Die meisten werden - wie ich - das verwendete CMS nicht kennen.)
Das alles trieb natürlich den Kostenvoranschlag in die Höhe. Die "Webagentur", die das verzapft hat, bekam 2006 einen 5 - stelligen Betrag und verdient weiter...
Das kompliziert zu bedienende CMS, ließ sich nämlich nicht innerhalb einer (!!!!) Einführungsstunde am Telefon (!!!) begreiflich machen. Daher pflegt die Agentur - natürlich gegen bares - die Inhalte ein, was nicht zur Qualität beiträgt. Wie gesagt die Gesamtseite hat eine Grösse von über 1 MB, Grund hierfür ist neben dem lausigen Code vor allem das Bilder um ein mehrfaches grösser sind, als dargestellt.
Im Ergebnis kann man festhalten: Mit chlechtem Code, schlechtem CMS und schlechtem Service erreicht man einen höheren Umsatz und eine höhere Kundenbindung.
[Ich habe mal ein Tool gesehen, dass den Quotient von Inhalt zu HTML Code berechnet. Kennt jemand dieses Tool? Kann mir jemand die URL geben? (Ich weiss, dass das Ergebnis natürlich nicht viel aussagt bzw. nur bei Extremwerten etwas aussagt.)]
Alexander Hahn
am 13.03.2007 - 17:17
Einfach traurig!
Da frage ich mich wozu man Bücher liest, ausprobiert und in Foren nach schlanken und schlauen Lösungen sucht?...Und dann die Leute die es einfach nicht schnallen, was man 07 zu scripten hat die Jobs machen! - dazu kommen dann noch Leute die anzweifeln das semantischer Code und der Verzicht auf Tabellen (außer für echte Tabellen) nicht selbstverständlich für jeden Webworker sein muss! Mann!
Wasserbetten Fan
am 13.03.2007 - 20:10
@ Alexander
mag schon alles so sein wie du schreibst, aber meinst du nicht auch das erst die information wichtig ist und dann der mittler dazu?
wen ich hier so durch die nicks klicke dann findet man (warscheinlich) zwar viele valide webseiten, aber wie sieht es mit dessen informationsgehalt aus?
ich kann es durchaus verstehen das leute je nach beruflicher heimat andere prioritäten setzen. nur was ich nicht verstehen kann, den autor des artikels nehme ich jetzt mal ausdrücklich dafon aus denn das ist saubere arbeiten wo meinung und fakt gut getrennt ist, das manche nicht einen millimeter von ihrer perspektive abrücken können und dabei doch genau so einseitig, nur eben aus einer anderen perspektive, denken wie die zur diskussion stehenden medien.
auch wen es dem einen oder anderen nicht passt:
html ist nur der träger und das werkzeug der information. alleine wichtig ist die information als solche! mal etwas platt ausgedrückt ist der programmierer der wasserträger des journalisten!
damit das keiner falsch versteht, es ist volkommen leghitim über das thema dieses artikels zu diskutieren. nur ist es nicht okay, was hier einige machen den kollegen ans bein zu pissen ohne zu wissen was eigentlich der auftrag und die ziehlvorgabe war und denn quellcode über die information zu setzen.
den das ist in meinen augen technokratischer grössenwahn und selbsbeweireucherung von experten ohne weitblick.
damit ist wie gesagt nicht der eingangsartikel gemeint der sauber recherchiert ercheint und klar den blickwinkel eines computer experten zum ausdruck bringt. so weit können solche artikel, wen sie denn von verantwortlichen gelesen werden überaus produktiv sein.
z.Bsp.
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"Und dann die Leute die es einfach nicht schnallen, was man 07 zu scripten hat die Jobs machen!"
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kommt mir persönlich als neid herüber und nicht als produktive kritik!
Tom
am 13.03.2007 - 21:20
Sehr netter Artikel und ich würde mir Wünschen, dass die Auftraggeber und Agenturen genauso soviel Courage wie bei der Webseitenveröffentlichung beweisen und mal Ihre Beweggründe zum Ergebniss offenlegen. Das wäre wirklich mal interessant und könnte Brauchbares in die Diskussion mit einfliessen lassen. Soviele grosse Tageszeitungen haben wir ja nicht, dass dauernd ein Redesign stattfindet.
Wasserbetten Fan
am 13.03.2007 - 21:58
Interessante Frage:
Natürlich wäre es klasse, da mal hinter die Kulissen schauen zu können.
Ich spekuliere jetzt einfach mal ganz wild ohne jeden Anspruch auf Wahrheit geschweige den dass ich Fakten dazu hätte!
Ich glaube, dass die Mädels und Jungs einfach dem Spiegel hinterherlaufen ohne dass sie wissen was Sie wirklich tun.
Die geben mal eben einen Auftrag heraus und eine Webseite soll auch dort möglichst wenig kosten. Dementsprechend sind dann auch die Ergebnisse und leider Gottes, vielleicht auch Gott sei Dank, die Folgekosten einer solchen Webseite.
Ich glaube nicht das die Webprogrammierer auf die hier der eine oder andere herum hackt die schuldigen sind, sondern einfach die Budgetierung die von Leuten gemacht wird die einfach mal Germanisten sind und dehnen natürlicherweise ein Draht zur Programmierung fehlt.
Ich muss mir doch nur meinen eigenen verhau anschauen um zu sehen wie schnell man als Nichtprogrammierer in einer Falle ist wo es kaum mehr möglich ist heraus zu kommen. SIEHE: „www.cineastentreff.de“
Gott sei Dank bin ich mit meinem Angebot kaum auf Google angewiesen und kann das ganze gut verkraften.
Ich denke das es bei den großen Magazinen ähnlich, nur auf höherem Niveau, läuft wie bei mir und meinem verhau!
Da Information aber auch ein Wert ist, und aus meiner Erfahrung der mit dem größeren Mehrwert, wird kaum jemand auf die Idee kommen (in meinem falle währen es mit allem drum und dran rund 75.000,- Euro) für ein paar Tausend User mehr die über Google zu erwarten währen viel Geld auszugeben.
Webstandard-Team
am 19.03.2007 - 09:31
Man kann Jens und vielen Kommentatoren hier einfach nur zustimmen, denn diese Arbeiten zeigen einmal wieder, das nicht nur in Sachen Standards, noch ein immenser Nachholbedarf besteht.
Tobi
am 21.03.2007 - 22:22
Die Gegenargumente bzgl. Layouttabelle teile ich. Allerdings liefert doch gerade der Darstellungsfehler im 7. Kommentar auf dieser Seite ein Argument für die Verwendung von Layouttabellen. Oder? ;-)
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Tobi
am 21.03.2007 - 22:26
Genau den Effekt mit den "XXX..." meinte ich. Wenn ich nur wüsste, wie ich das beheben kann, würde ich auf Layouttabellen verzichten. :-)
Tobi
am 22.03.2007 - 18:05
Klasse! Mit Scrollbalken geht das also! Das sieht bereits viel besser aus ... ;-)
Uwe
am 06.04.2007 - 08:16
Hi,
ich finde den Relaunch der Focus Seite Super. Ist echt gut geworden. Da könnte sich so manch andere Seite ne Scheibe von abschneiden. Obwohl ich den Focus nicht wirklich bevorzuge.
Aber Super Seite geworden.
Uwe
medienstern
am 20.05.2007 - 11:15
Als ich mir dann aber den 2006! erstellten Quellcode ansehen musste, wurde mir übel. Die Startseite hat eine Größe von knapp 100kb (nur html, mit allem über 1MB).
Viele Dank
Druckerei
am 02.07.2007 - 16:53
Danke für die infomativem sachen jungs....
und Medienstern muss ich auch recht geben, seiten die über 100kb sind, wird einem sehr schlecht...
mit freundlichen grüßen
Matthias Richter
am 06.11.2007 - 15:24
Warum die das machen?
Entweder, weil sie (die Agenturen) keine Zeit und Mühe in eine CSS und XHTML Fortbildung investieren möchten, oder weil sie große Kunden (die Zeitungen) haben, die Ihre Budgets verpulvern müssen und gerne höhere Rechnungen für die Pflege der Seiten bezahlen.
Man schaue sich nur die neue Creative Suite von Adobe an. Ist Standartkonformes Webdesign wirklich schon dort angekommen?
O.K. Du kannst in Dreamweaver validieren und der Code ist selbst wenn man nicht "im Code" arbeitet, halbwegs vertretbar, aber an sonsten...
Das rapit Prototyping von Fireworks ist doch durch und durch für Slices und Tabellen entwickelt.
Überhaut ist die Softwareindustrie doch bestimmt nicht an Standartkonformem Webdesign interessiert.
Was braucht man denn?!! Einen Texteditor und ein Ftp Programm...
hassani
am 20.01.2008 - 00:33
Serverseitige Scriptprogrammierung ist effizient!
mit php erübrigt sich auch jegliche diskussion über quelltext einsehen etc. und Ihr seid alle arbeitslos!
Alles wanna be's --->(Dreamweaver user)
Eric Eggert
am 20.01.2008 - 12:37
Lieber Hassani,
man bemerkt, dass du nichts kapiert hast. Irgendwann muss das, was du so effizient serverseitig zusammenbaust in den Browser und angezeigt werden. Und dann brauchst du HTML und CSS und kommst mit PHP nicht weit.
Du kannst dich darauf verlassen, dass wir auch in Zukunft nicht arbeitslos sein werden.
Robert
am 02.03.2008 - 04:42
Ich denke man sieht an diesen schönen Beispielen ganz klar, worauf der Schwerpunkt lag.
1. Frontend - Anordnung, Gliederung der Inhalte
2. Werbung
3. Backend - Benutzbarkeit für die Redakteure
...
Ich will jetzt nicht sagen, dass semantischer, strukturierter und schlanker Quelltext keine Rolle spielen würde, aber wenn man deren (vermutliche) Ziele von außen betrachtet, ist der Quelltext so was von egal, hauptsache die anvisierten Zahlen werden erreicht.
Einen direkten Vergleich, was mittelfristig beide Versionen (aktuell und optimiert) bringen würden, hat keiner und vorstellen kann sich's von den Verantwortlichen wohl auch niemand. Eine spannende Referenzstudie wär's aber allemal.
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