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Von Keywordspam zu guten Inhalten

Contenterstellung für SEO

Von Keywordspam zu guten Inhalten

Websites bestehen nicht nur aus Technik im Front- und Backend sondern auch aus Inhalten – zumindest sollte das so sein; wozu gäbe es sonst die Website? Aber wie müssen diese Inhalte beschaffen sein, um die Suchmaschinenoptimierung der Website zu unterstützen? Und das nicht nur kurzfristig, sondern möglichst nachhaltig?

Wie müssen Inhalte beschaffen sein, um einer Website oder einzelnen Seiten innerhalb der Website zu guten Platzierungen bei Google, Bing oder anderen Suchmaschinen zu verhelfen? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich die Intention und die Arbeitsweise dieser Suchmaschinen ansehen. Dazu werfen wir einen Blick in die Vergangenheit und schauen anschließend in die Gegenwart und die vermutete Zukunft der Suchmaschinenoptimierung. Zu verstehen, wie Suchmaschinen arbeiten (wollen), ist die zwingende Voraussetzung, um Inhalte erstellen oder beauftragen zu können, die den nachhaltigen Erfolg von Websites ermöglichen.

Keyworddichte und Linkspam – SEO der alten Schule

Aus SEO-Gesichtspunkten wurden Texte früher folgendermaßen erstellt (manche in der Branche arbeiten heute noch immer so):

  1. Aus einer Auswahl von Schlüsselwörtern (Keywords) wird dasjenige ermittelt, das die höchste Anzahl an Besuchern verspricht.
  2. Zu diesem Keyword wird ein Text erstellt, der die folgenden Anforderungen erfüllt: Die Keyworddichte beträgt zwischen drei und fünf Prozent und die Textlänge mindestens 350 Wörter.
  3. Der Text wird auf der Seite veröffentlicht, die zu exakt diesem Begriff bei Google ranken soll.
  4. Aus allen verfügbaren Quellen werden Links auf diese Seite gesetzt, die möglichst auch noch das exakte Keyword als Linktext haben.

Dieser vereinfacht dargestellte Ablauf hat viele Jahre lang sehr gut funktioniert. Die erfolgreicheren Suchmaschinenoptimierer haben ihre Arbeitsweise und -abläufe oft so standardisiert und perfektioniert, dass Texte dieser Art und Qualität in großer Stückzahl in die Websites geschoben werden konnten. Bekannt ist das auch von vielen Shops, deren Kategorietexte aussehen wie das nebenstehende Beispiel eines völlig überflüssigen Texts über Hemden.

Screenshot eines überflüssigen und profanen Textes über Hemden.

Hier ist auch schnell das Problem zu erkennen: Solche Texte hatten eben nur das Ziel, die Platzierung bei Google zu verbessern. Nutzer der Seite sollten den Text möglichst gar nicht erst zu sehen bekommen. Inhaltlich wertvoll sind sie selten und noch viel seltener verkaufsstark, also dazu geeignet, einen Websitebesucher zum Kauf zu bewegen. Stattdessen sind es oft lieblos zusammengeklöppelte Texte, die sich nur vordergründig mit der Thematik beschäftigen, tatsächlich aber nur einen Rahmen für die sinnlose Wiederholung des Keywords bis zur Erreichen der vorgegebenen Keyworddichte bilden. Und der Text erreicht dabei auch immer nur die Mindestlänge von 350 Wörtern, mehr wurde ja nicht beauftragt und mehr gibt es vielleicht auch nicht zu sagen, wenn der Autor sich mit dem Thema nicht beschäftigen möchte. Wurde die Mindestlänge nicht erreicht, kamen wertvolle Hinweise wie »Für warme Tage sind auch Hemden mit kurzen Ärmeln empfehlenswert« zum Einsatz – und wir sind hier noch lange nicht bei den schlechtesten Texten dieser Art.

Wohlgemerkt: Ich spreche hier von der »alten Schule« – nicht von der »guten alten Schule«. Das wurde nicht gemacht, weil es gut war, sondern es wurde gemacht, weil es funktioniert hat. Es war der leichte Weg zum schnellen Ranking – quasi das Tabellenlayout des Suchmaschinenoptimierers. Für andere Typen von Websites gab es andere Abläufe, die sich aber nicht in der inhaltlichen Qualität, sondern eher in der Textlänge und der Anzahl der erforderlichen Links unterschieden. Noch öfter musste »Bernd Sonnensegel« sich in einem Blogkommentar für den tollen Beitrag bedanken und noch häufiger wurde von neuen Forenmitgliedern auf die "tolle Seite mit Sonnensegeln" hingewiesen, die sie gerade entdeckt hatten.

Diese Praktiken haben nicht ganz zu unrecht den schlechten Ruf von Suchmaschinenoptimierern begründet. Gerade bei Webentwicklern, die an ihre eigene Arbeit einen gewissen Qualitätsanspruch haben, sind solche Arbeitsweisen nicht angesehen. Aber zum Glück haben sich die Suchmaschinen weiterentwickelt und insbesondere Google ist in der qualitativen Beurteilung von Websites und einzelnen Dokumenten immer besser geworden und wird sich weiter verbessern; das deuten aktuelle Entwicklungen an.

Gute Inhalte für den Nutzer sind gute Inhalte für Suchmaschinen

Ein ganzer Zoo von Updates an den Google-Algorithmen ist in den letzten Jahren online gegangen und wird laufend weiterentwickelt. Mit dem Penguin genannten Update wurden schlechte Links entwertet, mit dem Panda wurde die Erkennung von qualitativ minderwertigen Inhalten verbessert und abgestraft, und mit dem im September veröffentlichten Hummingbird schafft Google es viel besser, die Intention einer Suche zu verstehen und Seiten mit passenden Inhalten zurückzuliefern, die das Keyword oder die gesuchte Formulierung aber nicht zwingend enthalten müssen. Diese Algorithmus-Updates haben zur Folge, dass die SEO-Taktiken der Vergangenheit immer seltener funktionieren, oder zumindest nicht lange funktionieren, also nicht nachhaltig ranken. Wer demnach Inhalte erstellen will, die nachhaltig für Besucher sorgen, muss seine Taktik ändern – und davon profitieren alle.

Natürlich ist der Inhalt eines Dokuments nur eines von vielen Signalen, die Google für thematische und qualitative Einordnung und die Platzierung in einer Trefferliste heranzieht. Aber weder sind Links oder soziale Signale das Thema dieses Artikels, noch ist es die technische Qualität und Performance der Website. Trotzdem sollte sich jeder Websitebetreiber bewusst sein, dass allein gute Inhalte keine Garantie für qualifizierte Besucher sind.

Ohne gute Inhalte wird es aber zukünftig schwer bis unmöglich werden, eine erfolgreiche Website zu betreiben. Sehen wir uns einfach mal stichpunktartig an, was Google mittlerweile an Signalen erkennen und auswerten kann oder in absehbarer Zeit können wird: Keywords, Suchabfragen, Synonyme, situative Kontexte, Aktualität, Kontinuität, holistische Intensität, Differenzierung, Lesbarkeit, Benutzbarkeit, Vertrauen, Authorship, Informationsdichte, Links, Infrastruktur, Datenpunkte, Besucherverhalten, Konversionen, Erwartungen, Erfüllungsgrad. (Die Liste wurde dem unten verlinkten Artikel »Gute Inhalte« entnommen.)

Seit dem Hummingbird-Update ist insbesondere den Suchabfragen und den situativen Kontexten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Google erkennt aus den Abfragen und dem Verhalten des Nutzers bei der Suche (Suchhistorie, erkannte Interessen etc.) immer besser die hinter der Suche stehende Intention. Schafft es der Inhalt nicht, die hinter der Suche stehende Intention zu befriedigen, werden es auch technische oder quantitative Signale nicht schaffen, dieses Dokument in der Trefferliste nach vorn zu bringen. Fraglich ist dabei auch, ob es wie in der Vergangenheit reicht, eine potenzielle Frage als Hauptüberschrift zu nehmen, wenn die Frage nicht tatsächlich beantwortet wird.

Fragen beantworten, Informationen liefern, Produkte verkaufen

Wenn Google es versteht, aus einer kurzen Suchabfrage die Intention des Suchenden zu erkennen, sollten wir auch davon ausgehen, dass es für die Suchmaschine machbar ist, aus einem längeren Artikel die thematische Ausrichtung zu erkennen. Und das passiert eben nicht anhand des Durchzählens von Keywords sondern anhand deutlich komplexerer Algorithmen und Signale.

Erkennt (oder vermutet) also Google, dass der Suchende ein tiefgehendes Informationsbedürfnis hat, werden auch nur Seiten vorn in der Trefferliste auftauchen, die dieses tiefgehende Informationsbedürfnis bedienen und befriedigen können. Ein Fachartikel kann das leisten, eine lieblose Pressemitteilung oder ein daraus entstandener Kurzbeitrag wohl kaum, unabhängig von der Qualität der Website, auf der er erschienen ist.

Umgekehrt kann aber auch eine Frage mit einem einfachen Datum oder einer ähnlich kurzgefassten Information beantwortet werden. Immer öfter macht Google das allerdings selbst, und so wird eine Website auch dann, wenn sie die Information liefern kann und sogar einen der vorderen Plätze in der Trefferliste belegt, kaum Besucher bekommen. Wer soll schon klicken, wenn die Antwort bereits bekannt ist?

Erkennt Google aus der Suchabfrage oder dem Verhalten des Suchenden aber eine Kaufabsicht, kann es wieder ganz anders aussehen. Davon ausgehend, dass der Suchende bereits alle nötigen Informationen erhalten hat und das Produkt nur noch erwerben möchte, wird Google den besten Shop präsentieren. Und das ist nicht zwingend der, der den ausführlichsten Produkttext hat, sondern der mit der besten Nutzererfahrung, der zuverlässigsten Technik und dem höchsten Vertrauen. Google verfügt zumindest über all diese Signale, und es darf höchstens noch spekuliert werden, ob sie derzeit schon genutzt werden oder ob das erst in der Zukunft der Fall ist. Für einige Signale wurde die Nutzung schon durch Google bestätigt, hier ist nur noch zu spekulieren, wie stark das Signal in die Bewertung der Website einfließt, wie z. B. die Performance der Website das Ranking beeinflusst.

Fazit

Doch wie stellt ein Websitebetreiber jetzt für das eigene Geschäftsmodell oder für seinen Kunden sicher, dass er die Inhalte mit Blick auf die Suchmaschinenoptimierung richtig erstellt oder erstellen lässt? Ganz einfach: Erwartungen erfüllen. Zielt er auf Besucher, die Informationen zu einem Themenkomplex suchen? Dann beantwortet er alle Fragen zu diesem Themenkomplex aus allen Blickwinkeln für diese Besucher. Zielt er auf Besucher, die eine sehr spezifische Information zu einem Thema suchen, liefert er die beste und weitgehendste Information zu genau diesem Thema für diese Besucher. Will er ein Produkt verkaufen, bietet er das beste Produkt zum besten Preis im besten Shop für diese Kunden. Dokumente und Websites, die diese Anforderungen erfüllen, möchte Google seinen Nutzern präsentieren. Websites, die das nur vorspiegeln, haben eine gute Platzierung in einer der Frage entsprechenden Trefferliste nicht verdient.

Im Grunde lässt sich die Frage nach dem besten Inhalt mit einer Frage an sich selbst beantworten: Warum sollte meine Website/mein Dokument bei einer Suchabfrage eines Suchenden mit einer bestimmten Intention vor den Websites/den Dokumenten stehen, die dort jetzt gelistet sind? Kann man diese Frage für sich ehrlich beantworten und die gewünschte Platzierung begründen, ist man der tatsächlichen Platzierung schon sehr nahe. Kann man die Frage nicht beantworten, weiß man zumindest, was zu tun ist. Und erst, wenn man das weiß, beginnt die Contenterstellung für SEO, denn erst dann weiß man, welchen Inhalt man zu erstellen oder zu beauftragen hat.

Möchte man mit Inhalten nachhaltigen Erfolg haben, schafft man die Inhalte für den Nutzer. Google möchte das, Google propagiert das und Google kann es immer besser erkennen. Und auch, wenn die algorithmische Erkennung von Textqualität für deutsche Texte schwieriger ist als für englische, ist sie nicht unmöglich und wird hier mit zunehmend besserer Trefferquote eingeführt werden.

Links zum Thema

Der Rahmen dieses Artikels reicht nicht aus, um die vielen Anforderungen detailliert zu erläutern, die an Inhalte gestellt werden, die zukünftig eine sehr gute Platzierung bei Google versprechen. Unten findet sich ein Link zu einem Blogartikel von Karl Kratz, der neben einem ausführlichen Text auch ein Video zum Thema enthält. In einem weiteren Artikel vom gleichen Autor wird dann auch beschrieben, warum die Keyworddichte eine denkbar ungeeignete Messgröße ist und welchen Algorithmus Google vermutlich stattdessen zur Beurteilung der inhaltlichen Qualität und der Thematik nutzt. Die Formel WDF*IDF hat mittlerweile eine gewisse Berühmtheit in SEO-Kreisen und darüber hinaus erlangt – nicht zu Unrecht.

  • Algorithmen (Informationen von Google zur Funktionsweise von Suchalgorithmen)
  • Gute Inhalte (Blogartikel von Karl Kratz zur Contenterstellung mit 18-minütigem Video)
  • WDF*IDF (Ausführliche Erläuterungen zum Thema Termgewichtung)

Kommentare

Ingo
am 05.12.2013 - 09:25

Toller und sehr gut verständlicher Artikel, der sich wunderbar zum Verinnerlichen an Kunden weiterreichen lässt. Vielen Dank dafür!

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Peter Müller
am 05.12.2013 - 09:37

Vielen Dank für den kurzen Überblick und das herrliche Hemdenbeispiel.

Ich bin kein SEO-Experte, finde als Websitebetreiber den roten Faden der Entwicklung "von Keywordspam zu guten Inhalten" aber doch eher ermutigend.

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Klaus
am 05.12.2013 - 11:13

... "und davon profitieren wir alle", ist ja u. a. in diesem Artikel zu lesen. Tatsächlich ist das was Google bereits umgesetzt hat und weiterhin anstrebt, zum Nutzen der User. Und wer nun nicht mehr krampfhaft eine Mindest-Keyworddichte erreichen muss, kann auch bessere Texte und wertvolleren Content, mit echtem Mehrwert für den Leser, veröffentlichen.
Vielen Dank für die kleine "Gehirnwäsche"!

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Michael
am 05.12.2013 - 11:38

Super da fühlt man sich gleich 3 Jahre zurück versetzt und man wir sich dessen beim Lesen des Artikels auch bewusst. Klasse Artikel.

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Manuel
am 05.12.2013 - 12:21

Wundervoll zusammen gefasster Artikel, der all das beschreibt, wo gegen ich mich seit Jahren mit Händen und Füßen wehre. Also die "alte Schule".
Auch ich habe all das machen müssen, und habe nach zwei Wochen diese "Abteilung" verlassen, weil ich es als Lügen und Hacking angesehen habe, und auch noch tue.
Es geht hier um "Benutzeroptimierung", nicht um Suchmaschinenoptimierung. Erst wenn ausschließlich gute Inhalte, gute Benutzererfahrung und der Erwünschte Erfolg für den Besucher zum Ziel (hohes Ranking) führen, erst dann bekommen wir das Netz der Informationen, wie wir uns das als Nutzer wünschen.

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Ralf Zmölnig
am 05.12.2013 - 13:45

Hallo Stefan.

Ja, so schaut´s aus! Und die Anzahl der Shops und Webseiten, die überwiegend Sinnentleerte Textpassagen, entsprungen der schlecht bezahlten Feder eines für einen Contentprovider arbeitenden "Texters" aufweisen, ist immer noch famos hoch! Und das ist auch schön so. Denn das macht es neuen Playern einfacher, entsprechende Rankings zu ergattern. So erlaube ich mir hier einen Link zu http://www.fafit24.de/Kettler-Crosstrainer zu posten, wo wir aufzeigen, wie wir glauben dass man das angehen kann, um dem User gerecht zu werden. Aber eben mit einem ganz klaren Fokus auf den User. Und kollateral sollte die Suchmaschine dann auch etwas damit anfangen können! Und die Erarbeitung war zum einen umfangreich, zum anderen auch sehr Marketinggetrieben. Das kostet etwas mehr Zeit und Geld, als Kategorietexte von einer "Contentbuzze" ;o)

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Stefan David

Stefan David (Autor)
am 05.12.2013 - 14:49

Hallo Ralf.

Das lasse ich durchaus als Positivbeispiel und Gegenentwurf zum o. g. Hemdentext gelten. Du hast ja auch in deinem SEOkomm-Vortrag schön dargelegt, wie es laufen sollte. Es wird aber noch lange dauern, bis das in der Mehrzahl der Köpfe ankommt, fürchte ich.

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Marc Nemitz
am 05.12.2013 - 16:55

Hallo,
also ich hätte mir dann doch schon mehr zum Topic WDF*IDF, etc gewünscht, vor allem weil Karl auch zweimal verlinkst. Das ist platt gesagt die neue Schule, während du leider nur auf die "guten Inhalte" eingehst und nicht auf das Ranking des textlichen Inhalts an sich. (Vor allem wenn du andere Rankingfaktoren einbeziehst, die mit dem eigentlichen Text nichts zu tun haben)
Gute Inhalte orientieren sich sicherlich am Besucher und selbstverständlich versucht man die passende Antwort auf die Anfrage zu liefern, aber dazu muss man erst einmal ein paar Besucher über die Suchmaschinen auf die Seite bringen. Dazwischen liegt ein gewisses Spannungsfeld, welches es als guter SEO zu überwinden gilt. Spannend wäre auch der eine oder andere Kommentar von Online-Textern, die sich mittlerweile auch am Erfolg ihrer Beiträge messen lassen müssen.

Beste Grüße

Marc

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Stefan David

Stefan David (Autor)
am 05.12.2013 - 23:05

Danke für dein Feedback, Marc. Das Thema WDF*IDF zu erklären, hätte den Rahmen des Artikels bei weitem gesprengt. Ich wüsste auch nicht, was ich den Ausführungen von Karl hinzuzufügen hätte, die ich verlinkt habe. Ohne Mehrwert wäre es doch sinnlos, darüber zu schreiben. Das haben schon viele andere in diesem Jahr probiert und die meisten sind daran grandios gescheitert. Für die, die sich eingehender mit dem Thema beschäftigen möchten, sind die verlinkten Seiten gute Startpunkte, denke ich.

WDF*IDF ist aber auch nur eines von vielen Signalen und sicher nicht das wichtigste, wenn es um die Beurteilung eines Textes geht. Das gilt schon jetzt und das wird noch mehr in der Zukunft gelten. Ein Nutzer wird je nach seiner erkannten Suchintention eine ganz andere Trefferliste bekommen als ein ander mit anderer Intention oder Historie oder Position oder Hardware – und das beim selben Keyword. Eine ideale Kurve im WDF*IDF-Tool deiner Wahl hilft dir dann nicht weiter.

Ein Text, oder besser der Inhalt eines Dokuments steht auch nicht isoliert zur Bewertung an. Alle anderen Signale, wie inhaltlicher Aufbau, die Strukturierung, enthaltene Bilder, Tabellen, Listen, aber auch Geschwindigkeit der Website, Verlinkung, Nutzererfahrung und viele andere Signale gehören dazu. Sich dann nur auf ein einzelnes Signal zu beschränken, führt in eine Sackgasse.

Du meinst, du musst als SEO die Besucher auf die Seite bringen und dann kümmerst du dich darum, Antworten zu liefern? Dann hast du im Zweifel die falschen Besucher auf der Seite. Warum baust du nicht die Seite für die Besucher die du haben möchtest und ignorierst die anderen? Deinem Kunden ist doch nicht damit geholfen, Traffic zu bekommen, der nicht konvertiert. Im Zweifel sendest du damit auch noch die falschen Signale, weil viele Besucher sofort zur Suche zurückkehren. Schlecht konvertierender Traffic könnte sich dann als Gift für die SEO-Bemühungen herausstellen. Lieber weniger Besucher, die aber zielgerichtet.

Und noch mal: Bitte nicht auf WDF*IDF beschränken. Das ist ein Signal und ein gutes WDF*IDF-Tool kann auch hilfreich sein, um einen guten Text durch Anpassungen noch besser zu machen und es kann helfen, verschiedene Aspekte zum Thema zu entdecken, die man vielleicht übersehen hätte. Aber nach dieser Kurve zu schreiben, ist sicher nicht richtig und auch langfristig nicht zielführend. Abgesehen davon müsste ein so erstellter Text dauernd geändert werden, weil sich der Dokumentkorpus ständig ändert.

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BRed
am 07.01.2014 - 21:10

Marc,

du hast dir Kommentare von Online-Textern gewünscht, die sich an ihrem Erfolg messen lassen müssen. Nun, so eine bin ich. Ich schreibe für eine der hier sogenannten »Contentbuzzen«. Genauer gesagt für viele. Die Messbarkeit meines Erfolgs kann ich als Content-Texter praktisch niemals in Erfahrung bringen. Darüber wissen bestenfalls meine Auftraggeber Bescheid. Wenn ich aber für verschiedene Agenturen wiederholt Aufträge direkt erteilt bekomme, ist das sicher auch ein Gradmesser für die SEO-Erfolge, welche sich mithilfe meiner Texte erzielen lassen.

Ich wähle hier bewusst den Begriff »mithilfe«, denn gutes Ranking ist niemals das Ergebnis einer einzigen Maßnahme. Es gehört ein geschickt zusammengestelltes Bundle aus Aktionen dazu, um bei Suchmaschinen auf der ersten Seite präsent zu sein. Text ist davon nur eine. Stimmt das Umfeld des schriftlichen Contents nicht, kann ich so gut schreiben, wie ich will. Da wäre zum Beispiel Usability zu nennen.

Mit WDF*IDF ist es für Online-Texter so eine Sache: Ohne OnPage-Zugang ist die semantische Wolke nicht zu definieren. Schaut man dann einmal hinter die Fassade, erkennt man schnell, dass es sich – aus Textersicht – um eine geschickte Ansammlung von Synonymen zum Keyword handelt. Das ist jedoch nichts Neues. Ich habe meine Leser schon vor WDF*IDF mit der stereotypen Wiederholung von Termini (hier Keywords) tödlich gelangweilt. So oft das Akronym WDF*IDF auch genannt wird: Aus meiner Sicht ist das alter Wein in neuen Schläuchen.

Gruß

BRed

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Ralf Zmölnig
am 05.12.2013 - 17:18

Danke, ja. Es klingt wahrscheinlich doof und/ oder egoistisch, aber die Leute sollen ruhig so weitermachen. Dann bleibt für die, die die Zeichen der Zeit erkannt haben mehr zu feiern :o) Rock on und Gruß. Ralf
P.S.: Dein Beitrag hat mich zu einem Beitrag inspiriert: Ich werde mir die "schicksten" Kategorie-/ Produktfülltextsünden zusammensuchen und sie im Blog an den Zaun pfählen. Muss dass aber wohl wie Du dann in Bilder packen, sonst kann es ja gleich jeder ergoogeln und gar fällt es ein wenig negativ auf uns zurück, wenn wir Webseitenbetreiber dissen, nur weil sie so schicke Sachen Schreiben wie (BILD: http://www.pinterest.com/pin/192247477817276268/)...

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Klaus
am 05.12.2013 - 17:32

Ich finde Google sollte auch die Möglichkeit geben die Suchergebniss selber zu sortieren, sowie die Möglichkeit viele Paramentern zur Suche einstellen zu können (z.B. Blacklist einfügen, Absicht definieren ohne das die Absicht von Google durch ein Alghorytmus bestimmt wird, etc.)
Gleichzeitig wären diese extra-Möglichkeiten weitere und bessere Signale für Google Seiten zu bewerten.

PS
toller Beitrag Stefan

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Stefan David

Stefan David (Autor)
am 05.12.2013 - 22:40

Danke, Klaus. Interessanter Vorschlag, allerdings nicht ganz neu. Früher hat Google (über die Google-Toolbar) die Möglichkeit gegeben, Seiten oder Treffer zu bewerten. Sie werden vermutlich festgestellt haben, dass das weitestgehend missbräuchlich genutzt wurde.

Google und jedem anderen Suchmaschinenbetreiber ist daran gelegen, möglichst natürliche, schwer zu imitierende Signale zu verwenden. Händische Sortierung gehört definitiv nicht dazu.

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SEOCouch - Heiko
am 05.12.2013 - 20:49

Klasse Artikel Stefan, soviel vorweg!

Google versteht die Nutzerintention hinter Suchanfragen ja nicht nur auf Basis einer Suchabfrage, sondern der mit dem Nutzer verbundenen Historie in Bezug auf dessen Suchverhalten, sondern auch aufgrund seines Surf- & Nutzungsverhalten bspw. mit Google Chrome oder den anderen zahlreichen Google-Produkten (Google+,YouTube,...).

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Stefan David

Stefan David (Autor)
am 05.12.2013 - 22:37

Richtig, Heiko. Auch das ganze Bewegungsverhalten gehört dazu, soweit Google es ermitteln kann. Oben habe ich das nur sehr kurz und allgemein unter "Suchhistorie, erkannte Interessen etc." zusammengefasst. Man könnte den Artikel ohne Weiteres durch die Nennung der möglichen Signale auf ein Vielfaches ausdehnen. Der Sache wäre das aber nicht dienlich, denke ich. Ich würde den Artikel gern als Denkanstoß sehen. Wer sich im Detail damit beschäftigen möchte – was ich absolut empfehle – findet in den genannten Verlinkungen einen guten Startpunkt für eine lange Reise. :-)

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Textlady
am 06.12.2013 - 04:47

Hallo Stefan und vielen Dank für den Artikel, der mir aus der Seele spricht.

Als Texterin für Onlinemarketing erhalte ich leider oft Anfragen nach Content, der wie deine "Hemden-Texte" aufgebaut sein soll. Die wenigsten Kunden melden sich noch einmal, wenn ich ihnen daraufhin eine lange E-Mail mit vielen Fragen sende, um ein ordentliches Briefing zu erhalten, damit ich einen fundierten Text - also tatsächlichen Content - schreiben kann. Einige wenige verstehen meine Fragen als Chance. Mit diesen arbeite ich dann meist lange und erfolgreich zusammen. In den ganzen 4 Jahren, seit ich nun ausschließlich als freiberufliche Texterin für Onlineseiten schreibe, kann ich die an einer Hand abzählen, von denen ich ungefragt ein super Briefing erhalten habe! Das ist aber nötig, um einen Text zu kreieren, der - unter Berücksichtigung all der anderen Faktoren, die du nennst - überhaupt die Chance auf ein gutes Ranking hat.

Die Schwierigkeit liegt m.E. darin, dass Kunden entweder

- noch gar nichts von SEO/SEM gehört haben ("Schreiben Sie mir einen Text zu Wasser!")
- irgendwas im Internet gelesen haben, weil sich ja Infos über alte Schule-Praktiken nicht von selbst löschen, nur weil sie überholt sind, und das nun umsetzen wollen ("Schreiben Sie mir einen Text zu Wasser und verwenden Sie das Keyword Wasser 9-10 Mal für 350 Wörter!")
- jeeeeeede Menge (meistens 3-5 ;-), wenn ich nachhake) SEO-Artikel gelesen haben und nun glauben, WDF*IDF sei des Pudels Kern ("Schreiben Sie einen Text zu Wasser mit dem WDF/IDF!")
- die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konzept scheuen und auf mich abwälzen wollen ("Schreiben Sie einen Text zu Wasser, die Keywords können Sie selbst festlegen und was gerade für das Thema wichtig ist auch!")

Die meisten Kundenanfragen fallen in Kategorie 1 und 4. Und obwohl ich natürlich nicht begeistert bin, Texte "nach alter Schule" à la Hemden zu schreiben, bin ich manchmal schon ganz happy, wenn Kunden überhaupt begonnen haben, sich mit SEO/SEM auseinanderzusetzen, und entsprechende Anfragen mit "Halbwissen" schicken. Manchmal habe ich dann eine Chance, tatsächlich in eine Auseinandersetzung zu meiner langen E-Mail gehen zu können, um zu erfahren, was mit dem Text bei wem und warum erreicht/befriedigt werden soll.

SEO-Experten sind an einem völlig anderen Punkt mit ihrem Wissen und Denken über SEO/SEM als der Otto-Normal-Kunde! In meinem Alltag als Texterin begegne ich kaum Kunden, die Ahnung davon haben. Deshalb weiß der potentielle Auftraggeber auch nicht, dass die "alte Schule" längst überholt ist. Der kommt zu mir und platzt vor Stolz, weil er den neuesten Marketingtrick erfahren hat, nämlich, dass Keywords wichtig sind ;-)
Als Texter übe ich folglich täglich Spagat, um aktuelle SEO-Maßstäbe, einen schlecht informierten Kunden und meinen eigenen Anspruch an einen hervorragenden Text unter einen Hut zu bringen. Ach ja, und dann werde ich ja auch noch daran gemessen, ob meine Texte erfolgreich sind. Sind sie mutmaßlich oft nicht. Nicht, weil ich es nicht besser kann, sondern, weil ich manchmal auch ganz einfach statt langer Mails und intensiver Aufklärungsarbeit schnell die 350 Wörter mit 10 Mal Wasser schreibe, um mir mein Wasser im Supermarkt kaufen zu können ;-)

Es gibt also viel zu tun :-) Und oft ist das ja auch ein spannender Weg. Let's go!

Inspirierende Grüße
Textlady Sabine

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Stefan David

Stefan David (Autor)
am 06.12.2013 - 21:10

Danke, Sabine, für den tiefen Einblick in deinen Texteralltag. Ich kann mir gut vorstellen, wie frustrierend das oft sein kann. Schlechte (oder keine) Briefings, falsche Vorstellungen und Zielsetzungen für die Texte und in vielen Fällen noch lächerliche Preisvorstellungen gemessen an den Erwartungen – das höre ich oft in Gesprächen mit Textern.

Aber Kopf hoch – immer mehr wechseln auf die gute Seite und immer öfter ist in der SEO-Gemeinde der Umgang mit Textern und das richtige Briefing ein Thema. Es wird zwar noch eine Weile dauern, bis das auch bei den Otto-Normal-Kunden ankommt, aber es besteht zumindest Hoffnung. Wenn die SEO-Tipps der Vergangenheit jetzt angekommen sind, werden die SEO-Tipps der Gegenwart eben in der Zukunft ankommen. Wir arbeiten dran. ;-)

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Alexander
am 25.12.2013 - 01:31

Schöner Artikel, aber ich verstehe eins noch nicht (und dafür dient der Artikel hier nur als Beispiel:) Warum schreibt ihr - wie viele andere im "deutschen" Web - die Artikel in gewisser Hinsicht immer noch wie im Print? Nämlich in der Hinsicht, dass auf Quellen wie im Print Bezug genommen wird, diese erscheinen nämliche am Ende des Blogeintrages unter "Links zum Artikel". Und im Text steht dann: "Siehe den unten verlinkten (!?) Artikel..." - Bitte? Sind wir im Web oder auf einer gedruckten Seite? Warum ist der "Artikel" nicht sofort als Link gestaltet? Macht das so viel Mühe beim Schreiben? Definitiv sollte es heutzutage für Fachleute wie euch ein Kinderspiel sein, Quellen bereits beim Schreiben im CMS oder Blog-Backend direkt zu verlinken. Man kann sie ja zusätzlich noch einmal in einer Übersicht am Ende des Artikels zusammenfassen. Aber dass ich bei Lesen erst runterscrollen muss, bis ich eine Quelle aufrufen kann, ist doch höchst albern. Verstehe ich nicht. Das macht doch sogar SPIEGEL Online schon anders. Die Zeiten, in denen man auf einer Website in der Hauptnavigation den schönen (aber ziemlich überflüssigen) Menüpunkt "Links" hatte, sollten eigentlich längst vorbei sein...

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Nicolai Schwarz

Nicolai Schwarz (Webkraut)
am 25.12.2013 - 03:00

Das kann ein Autor so oder so handhaben.

In machen Fällen ziehe ich es vor, eine Stelle direkt zu verlinken – z.B. weil Hintergrundinfos notwendig sind, um die betreffende Stelle zu verstehen. Manchmal ziehe ich es vor, Links erst am Ende anzugeben &ndash z.B. weil die Infos tatsächlich weiterführend sind, und der Lesefluss nicht gestört werden soll. Außerdem kann man beides machen: Direkt verlinken und den Link am Ende noch einmal angeben.

Zumindest ich sehe es nicht so, dass Links immer zwangsläufig an der jeweiligen Stelle vergeben sein müssen.

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axroth
am 27.12.2013 - 11:29

Man kann die Textqualität sehr gut mit dem Tool von lingulab analysieren. Bis auf eine fehlende Rechtschreibkontrolle gibt es Schreibenden hilfreiches Feedback zu Verbesserung der eigenen Texte. Baut man seine Texte anhand der Leserbedürfnisse und situativen Kontexte, beschreibt prägnant Lösungen und bietet den Lesenden echten Mehrwert, sollte einem positiven Ranking nichts im Wege stehen. PS: WDF*IDF nutzen um thematisch angrenzende Wortwelten zu erkennen, und thematische Textausprägungen der Wettbewerber zu analysieren. Auch hier gilt: Nutze die Nische!

Danke Stefan für den tollen Artikel.
VG,

Axel

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WEBneo
am 06.01.2014 - 10:34

Hallo Stefan
ich danke dir für diesen schönen Einstieg in das Thema der Onpage SEO. Gerade nach den letzten Google Updates hat es doch wieder zahlreiche Webmaster "erwischt", deren SEO bisher vor allem auf Backlinks basierte. Nun steigt zum Glück die Nachfrage nach relevanten Inhalten und hochwertigem Content. Das befeuert aber um so mehr die Diskussion darüber was denn ein hochwertiger Text ist, von WDF*IDF ganz abgesehen.
Da man als vorausschauender Webmaster ja nicht immer nur der große Herde hinterher laufen sollte, habe ich mal einen kurzen Artikel zu einer interessanten Alternative verfasst:
Einstieg in die Youtube SEO

Vielen Usern ist ja noch gar nicht bewusst, dass Youtube die zweitgrößte Suchmaschine nach Google ist. Und gerade dadurch bieten sich hier Lücken um bei Themen anzugreifen, bei denen man mit klassischer SEO gegen Windmühlen kämpfen würde.
Liebe Grüße
Martin

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