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Barrierefreiheit: Mehrfachkennzeichnung in der Praxis – Teil 1

Barrierefreiheit: Mehrfachkennzeichnung in der Praxis – Teil 1

Erster Teil unseres Auszugs aus dem Buch »Barrierefreiheit verstehen und umsetzen« von Kerstin Probiesch und Jan Eric Hellbusch: Mehrfachauszeichnungen für Links und die Navigation.

Im Folgenden werden einige typische Beispiele der Mehrfachkennzeichnung vorgestellt, die bei der Gestaltung berücksichtigt werden sollten. Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass das HTML bereits so weit eine Struktur vorgibt, dass zumindest an dieser Stelle die Mehrfachkennzeichnung zur besseren Nutzbarkeit in Screenreadern nicht zusätzlich beachtet werden muss.

Zur Erinnerung – Inhalte müssen in den folgenden zwei Fällen wahrgenommen werden können:

  • Wenn die Formatierung abgeschaltet ist oder nicht wahrgenommen werden kann, dann muss das HTML oder ein Text den Unterschied zum umgebenden Inhalt verdeutlichen.
  • Wenn eine Formatierung durch den Nutzer überschrieben wird, dann muss eine zusätzliche Formatierung oder ein Text den Unterschied zum umgebenden Inhalt am Bildschirm verdeutlichen. Bei Farbe werden dabei Vordergrund- und Hintergrundfarbe als die gleiche Formatierung behandelt.

1. Links

Die Gestaltung von Links, vor allem auf der Struktur- und Textebene, wurde bereits ausführlich behandelt. Im Kontext der Mehrfachkennzeichnung kommen weitere Anforderungen hinzu. Damit Links in Fließtexten auch ohne Farbe erkennbar sind, benötigen sie eine Unterstreichung, eine Fettung oder eine andere sichtbare Hervorhebung. Linktexte müssen sich außerdem sowohl vom Hintergrund als auch vom umgebenden Fließtext deutlich abheben. Das bedeutet, dass die verwendeten Farben für Links gegenüber den Fließtexten ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen sollten.

Darüber hinaus gibt es besondere Maßnahmen, um Hervorhebungen bei benutzerdefinierten Farben zu optimieren. Bereits einige wenige CSS-Auszeichnungen können einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmbarkeit haben, ohne in das Layout einzugreifen.

1.1 Unterstreichung oder nicht?

Ob ein Link unterstrichen werden soll oder nicht, ist oft Geschmackssache. Manchmal wird die Unterstreichung in den CSS unterdrückt, weil unterstrichene Links den Lesefluss stören können oder aus Layoutgründen nicht erwünscht sind. Die Links sind dann zwar meist farbig hervorgehoben, haben aber abgesehen davon die gleiche Schriftart und den gleichen Schriftschnitt wie der umgebende Fließtext.

Nur über Farbe gekennzeichnete Links haben meist einen Mouse-over-Effekt, der eine Unterstreichung bewirkt. Offenbar ist Designern klar, dass ein Link ohne Unterstreichung nicht automatisch als Link erkannt wird. Ein solcher Hover-Effekt reicht jedoch nicht, denn er setzt voraus, dass der Link identifiziert werden und der Nutzer ein Zeigegerät bedienen kann. Kann er aber aufgrund der Farbgebung einen Link nicht sehen, dann wird er ihn auch nicht mit der Maus ansteuern. Ein typisches Beispiel sind Links in roter Farbe, die bei einer Rotblindheit als Dunkelgrau oder gar Schwarz wahrgenommen werden können.

Abb. 1: Farbige Links (hier: rot) im Fließtext benötigen mindestens eine weitere Formatierung.
Abb. 2: Farbige Links (hier: grau) im Fließtext benötigen mindestens eine weitere Formatierung.
Abb. 1 und 2: Farbige Links im Fließtext benötigen mindestens eine weitere Formatierung.

Ist eine Unterstreichung nicht vorgesehen oder durchsetzbar, dann können Links zusätzlich fett formatiert und/oder durch Symbole ergänzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Verzicht auf Links in Fließtexten und eine Auflistung dieser als Linkliste »Weiterführende Links« am Ende des Inhalts. Auch ein Style Switcher oder Color Picker, für das Umstellen der Farben, kommt in Betracht. Links im Fließtext können unabhängig von einer Unterstreichung den Lesefluss stören. Obwohl es in den WCAG20 keine Anforderung gibt, die den Verzicht auf Links in Fließtexten nahelegt, muss dennoch über die Alternative einer Linkliste am Ende eines Artikels nachgedacht werden. Vor allem wenn Texte viele Links enthalten, kann die Umschaltung zwischen der Anzeige von Links im Fließtext und der Anzeige als ausführliche Linkliste am Ende des Dokuments sinnvoll sein.

Eine am Ende eines Textes platzierte Linkliste ist nicht nur eine Lösung im Sinne der Mehrfachkennzeichnung, sondern hilft außerdem die Anforderung an aussagekräftige Linktexte zu erfüllen, denn: Linktexte wie »hier« oder »mehr« sind dann nicht mehr möglich. Auch Brigitte Bornemann kommt in ihrem Artikel »Farbkontraste nach WCAG20« zum Schluss, dass auf Links im Fließtext zugunsten einer Linkliste verzichtet werden kann [1].

1.2 Unterschiede im Kontrastverhältnis

Links in Fließtexten sollten deutlich erkennbar sein und gegenüber dem umgebenden Text ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1 aufweisen. Wenn beispielsweise der Fließtext schwarz auf Weiß ist, dann ist das Kontrastverhältnis des Fließtextes zum Hintergrund 21:1; nach den WCAG20 sollte das Kontrastverhältnis für Links im Fließtext dann zwischen 7:1 (erweiterte Mindestanforderung an Kontrastverhältnisse) und 18:1 liegen.

Diese doppelte Anforderung an Links, d.h., ausreichendes Kontrastverhältnis zum Hintergrund und ausreichendes Kontrastverhältnis zum umgebenden Fließtext, unterstreicht die Bedeutung von Links als wichtiges Navigationselement. Gleichzeitig führt sie dazu, dass das »erlaubte« Farbschema eingeschränkt wird.

Wie so oft bei der Umsetzung der Barrierefreiheit ist auch die Anforderung nach ausreichenden Kontrastverhältnissen kein absolutes Kriterium, sondern von anderen Faktoren abhängig. Ist z.B. ein Link unterstrichen, dann muss diese Anforderung nicht unbedingt erfüllt werden, denn der Link ist bereits auf anderem visuellem Weg erkennbar. Gleiches gilt, wenn sich Links nicht im Fließtext, sondern in einer Linkliste am Ende des Textes befinden. Welche dieser Lösungen auch gewählt wird, es geht darum, durch bessere Lesbarkeit der Links den Spielraum des Farbdesigns zu bewahren.

1.3 border-Technik für Navigationslinks

Auch in Navigationsleisten sollten Links nicht nur über die Farbe erkennbar sein. Wenn die aktuelle Seite in der Navigation hervorgehoben wird, so wird dies oft durch eine Veränderung der Hintergrundfarbe, der Vordergrundfarbe oder beider signalisiert. Auch hier gilt: Haben Nutzer eigene Farbschemata eingestellt, dann sind die Hervorhebungen nicht mehr erkennbar und es muss mindestens ein weiteres Erkennungsmerkmal vorgesehen werden. Das kann eine Veränderung des Schriftschnitts, z.B. eine Fettung, oder ein vorangestelltes Symbol (mit geeigneten Alternativtexten für die Textebene) sein. Eine weitere und bewährte Technik sind sichtbare oder unsichtbare CSS-Rahmen (border).

An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf die Gestaltung der Hauptnavigation unseres Beispielauftritts. Die optische Hervorhebung des aktuellen Navigationseintrags erfolgt über Farbe sowie eine CSS-Hintergrundgrafik. Die Vermittlung der Information (»Ich bin kein Link!«) muss durch weitere Merkmale ergänzt werden. Diese wurden im Layout berücksichtigt (vgl. Abb. 3).

Abb. 3: Hervorhebung eines Menüeintrags durch einen farbigen Balken (oben) und einen Pfeil (unten)
Abb. 3: Hervorhebung eines Menüeintrags durch einen farbigen Balken (oben) und einen Pfeil (unten)

Beide Techniken sind auf der rein visuellen Ebene und bei Standardfarben für die Anforderung an Mehrfachkennzeichnung ausreichend, nicht jedoch bei benutzerdefinierten Farbeinstellungen. Der Balken oberhalb des Eintrags wird mit einer Hintergrundgrafik bewirkt, die bei benutzerdefinierten Farben nicht sichtbar sein wird. Der Pfeil wurde ebenfalls über CSS als Hintergrundgrafik eingebunden und wird ebenfalls nicht sichtbar sein.

So schön die Hervorhebung durch Symbole also ist: Werden sie als Hintergrundgrafiken eingebunden, dann wird zur Anzeige der aktuellen Position in der Navigation mindestens ein weiteres Unterscheidungsmerkmal benötigt.

Wir greifen hier auf die bereits erwähnte und bewährte CSS-Eigenschaft border zurück, denn sie wird bei benutzerdefinierten Farbeinstellungen in der vom Nutzer eingestellten Textfarbe dargestellt. Das gilt vor allem für den Internet Explorer und für Mozilla-Browser. Der Rahmen ist also ein ausgezeichnetes Mittel, um einen Hinweis über den Zustand eines Navigationseintrags zu vermitteln. Dieser zusätzliche Rahmen muss bei Standardfarben nicht sichtbar sein, weil in diesem Fall die Symbole zu sehen sind.

Die CSS-Gestaltung wird wie folgt ergänzt:

  1. #navigation ul li.aktiv a {
  2.   border-color: #6392a9;
  3.   background-position: 0px 0px;
  4.   border-top: 6px solid #517C8F;
  5.   padding: 1.2em 1.8em 1.5em 1.8em;
  6.   background-color: #535353;
  7. }
  8.  
  9. #navigation ul li.aktiv a:hover,
  10. #navigation ul li.aktiv a:focus,
  11. #navigation ul li.aktiv a:active {
  12.   padding: 1.2em 1.8em 1.5em 1.8em;
  13.   background-color: #535353;
  14.   border-top: 6px solid #ddd;
  15.   background-position: 0px 0px;
  16. }

Listing 1: CSS-Eigenschaften für die border-Technik in der Hauptnavigation

Die Haupteinträge erhalten zur Verdeutlichung der Hierarchie eine obere Rahmendicke von 6px. Die Rahmenfarbe ist dieselbe wie die Hintergrundfarbe und nur bei benutzerdefinierten Farbeinstellungen sichtbar. In unserem Beispiel erfolgt die Mehrfachkennzeichnung also über Farbe, über ein Symbol und über Rahmen. Das Symbol ist bei Standardfarben sichtbar und die Rahmen sind bei benutzerdefinierten Bildschirmfarben erkennbar. Diese Hervorhebung wird dann auch für den Tastaturfokus und den Hover-Effekt berücksichtigt.

Abb. 4: Der aktive Menüpunkt bleibt bei benutzerdefinierten Farben wahrnehmbar
Abb. 4: Der aktive Menüpunkt bleibt bei benutzerdefinierten Farben wahrnehmbar

Auf die Border-Technik kann verzichtet werden, wenn die Symbole statt als Hintergrundgrafik als Listenaufzählungspunkte verwendet werden oder direkt in das HTML eingebunden sind. Die Symbole dienen als Informationsträger (»Aktueller Bereich«) und die Information muss selbstverständlich auch bei ausgeschaltetem CSS wahrnehmbar sein. Für den aktiven Eintrag reicht im Normalfall die Nichtverlinkung, aber ein zusätzlicher Text fördert die Nutzbarkeit.

[1] Vgl. Bornemann, B., Farbkontraste nach WCAG20.

Das Buch

Cover: Barrierefreiheit verstehen und umsetzen

Der Text ist ein Auszug aus »Barrierefreiheit verstehen und umsetzen – Webstandards für ein zugängliches und nutzbares Internet« von Kerstin Probiesch und Jan Eric Hellbusch. Das Buch ist im dpunkt.verlag erschienen. Wir veröffentlichen daraus das Kapitel »Mehrfachkennzeichnung in der Praxis«. Außerdem verlosen wir drei Exemplare.

Kommentare

Florian Jirousch
am 27.03.2011 - 17:46

Hallo liebes Webkrauts-Team,

ich finde den Ausschnitt sehr gut geschrieben (ohne die Auswahl beeinflussen zu wollen :D) und freue mich, dass endlich mal ein auch in der Praxis nützliches Werk erscheint.

Mein Favorit, den ich zu diesem Thema gerne nennen möchte, ist der Usability-Blog auf http://www.usabilityblog.de/.

Vielen Dank für die Verlosung!

Mit freundlichen Grüßen

Florian J.

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Stefan
am 27.03.2011 - 18:51

Als Grünblinder kann ich insoweit Entwarnung geben, als das man auch als "Farbenblinder" Links in den problematischen Farben trotzdem problemlos erkennt, solange der Kontrast der Links einfach anders ist, als derjenige des Fließtextes. Das ist meisten der Fall.

Mein Link zur Barrierefreiheit:
Das Projekt BIK - barrierefrei informieren und kommunizieren.
http://www.bitvtest.de/

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Roy
am 27.03.2011 - 20:53

Hallo Webkrauts,

der Textauszug zeigt schon einmal das das Buch nicht nur praxisbezogen ist sondern durchaus detailreich. Eine meiner Lieblingsquellen zu Barrierefreiheit sind unter anderem die Artikel auf WebAIM.

Viele Gruesse
Roy

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Martin Stehle
am 27.03.2011 - 22:45

Liebe Kerstin, lieber Jan-Eric, herzlichen Glückwunsch zu Eurem gemeinsamen Werk. Das Inhaltsverzeichnis hat mich in seiner Detailfülle beeindruckt. Ich wünsche jedem von Euch viel Erfolg mit dem Buch!

Mein Linktipp: Zugriff auf viele Accessibility-Validatoren mit nur 1 Eingabefeld bietet SiteCheck.

Viele Grüße.
Martin

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Philipp
am 28.03.2011 - 08:47

Wenn ich Projekte umsetze, bei denen ein besonderes Augenmerk auf Barrierefreiheit gelegt werden soll, ziehe ich meist diese Checkliste zu Rate:
Uni Erlangen
Die Checkliste ist zwar von 2007, aber ich denke die meisten Punkte sind auch heute noch Up-To-Date

Beste Grüße

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Andreas Borutta
am 28.03.2011 - 08:53

Liebe Kerstin, lieber Jan-Eric.

Mein Glückwunsch zu Eurem Buch.

Auch ich bin beeindruckt von der Breite und Tiefe mit der ihr das Thema angeht.

Mein Linktip:
WAI Austria von Eva Papst und Peter Kammerer.

Viele Grüße und viel Erfolg mit Eurem Buch, Andreas

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Klaus
am 28.03.2011 - 10:49

Zum Thema JavaScript und Barrierefreiheit finde ich diese Seite sehr interessant: http://ichwill.net/

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Günter
am 28.03.2011 - 11:12

Schon lange warte ich auf ein Buch für eine Einführung in das doch sehr komplexe Thema "Barrierefreiheit". Bisher habe ich mein rudimentäres Wissen aus Artikeln und dem Besuch des BOA Symposiums. Gerne würde ich meine Kenntnisse weiter vertiefen. Das Buch ist dafür sicher ein geeigneter Ansatz. Anlaufstelle ist neben den Webkrauts auch immer mal wieder das W3C

Tolle Arbeit die ihr hier leistet. Und die Probeartikel lesen sich vielversprechend.

Gruß
Günter

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Jan Hellbusch

Jan Hellbusch (Autor)
am 28.03.2011 - 13:18

@Stefan: Bei der Farbgebung für Links geht es insbesondere um Rotblindheit. Ich habe es selbst schon beobachtet, dass Leute rot von schwarz nicht unterscheiden können.

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Steffen Paasch
am 28.03.2011 - 14:14

Der Ausschnitt des Buches überzeugt mich durch die konkreten Handlungsanweisungen bzw. -tipps. Dadurch ist es für mich als Webworker noch einfacher nachvollziehbar und direkt in meine Arbeit integrierbar.

Bin sehr gespannt auf den Rest des Buches!

Linktipp zum Thema: http://www.einfach-fuer-alle.de

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Nico Streuber
am 28.03.2011 - 16:55

Schon mal ein interessanter Start ins Thema. Wenn Links zu Semantik auch gelten - ich fand damals die Reihe zu semantischen Diskussionen sehr aufschlussreich, z.B.: http://simplebits.com/notebook/2003/09/23/simplequiz-part-viii-titles/ (Leider hatte die Seite irgendwann ein Relaunch und ist selbst schlecht zu lesen).

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Michael
am 28.03.2011 - 21:11

Sehr gut geschrieben. Ich hoffe nur das irgendwann auch all Grafiker/Layouter/Marketingleute ... lernen, dass ein Link sich deutlich von Fließtext abheben muss um eine Kenntlichmachung für Alle zu gewährleisten. Interessant wäre für mich hier auch, wie ihr Links auf fremde Seiten am besten auszeichnen würdet?

Hier noch mein Link: http://accessibility.at/ Ist zwar alles noch in Entstehung aber zumindest ein paar weiterführende Links gibt es schon.

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Gunnar Bittersmann
am 28.03.2011 - 22:50

Ob ein Link unterstrichen werden soll oder nicht, ist oft Geschmackssache.

Hm, ist es das? Ich denke, es ist eine Konvention. Um die zu brechen, bedarf es wirklich guter Gründe.

Auch Brigitte Bornemann kommt in ihrem Artikel »Farbkontraste nach WCAG20« zum Schluss, dass auf Links im Fließtext zugunsten einer Linkliste verzichtet werden kann.

Ah ja, der Sinn von Hypertext ist gleich noch mal welcher? (Und wofür steht gleich nochmal HTML?)

Eine am Ende eines Textes platzierte Linkliste […] hilft außerdem die Anforderung an aussagekräftige Linktexte zu erfüllen, denn: Linktexte wie »hier« oder »mehr« sind dann nicht mehr möglich.

Natürlich ist „Klick hier“ kein guter Linktitel. Solche nicht für sich sprechenden Linktitel sollte man auch im Fließtext nicht verwenden. Dass es manche dennoch tun, ist aber wohl kaum ein vernünftiges Argument gegen Links im Fließtext und für separate Linklisten.

Mein Link des Tages: Wo Günter schon die WCAG 2.0 verlinkt hat (die es übrigens auch als autorisierte deutsche Übersetzung gibt), hier eine kritische Stimme dazu (gibt’s auch auf deutsch).

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jorni
am 29.03.2011 - 08:25

Danke für die Serie, das sind viele wertvolle Tipps.

Ich verwende oft das WAVE-Tool, um einen ersten Eindruck von der Accessibility von Seiten zu bekommen, an denen ich arbeite.

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Susanne
am 29.03.2011 - 11:14

Bin schon sehr gespannt auf das Buch und hoffe, dass das Thema sich bald mehr durchsetzen kann. Meine Linktipps: http://www.einfach-fuer-alle.de/ und barrierefreies-webdesign.de/

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Jan Hellbusch

Jan Hellbusch (Autor)
am 29.03.2011 - 11:48

@Gunnar:

Ob Links unterstrichen werden oder nicht, ist selbstverständlich Geschmackssache - schaue Dich einfach um. Natürlich hast Du absolut recht, wenn Du meinst, die Unterstreichung sei Konvention! Es ist sogar die Voreinstellung des Browsers. Wenn ein Webdesigner die Unterstreichung unterdrückt, dann gefällt ihm das aber offenbar nicht, also Geschmackssache.

Weiter denken!

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Gunnar Bittersmann
am 29.03.2011 - 12:45

@Jan: Ich hatte „ist Geschmackssache“ so aufgefasst, wie es landläufig verwendet wird: Kann man so oder so machen.

Weiter denken!

[X] Done.

Ich schrieb:

Um die [Konvention] zu brechen, bedarf es wirklich guter Gründe.

Das ästhetische Empfinden des Seitenautors (bzw. dessen Auftraggebers) ist kein guter Grund, wenn dadurch die Benutzbarkeit der Seite leidet.

Man kann Links nicht unterstrichen darstellen, aber man sollte es im Fließtext im Allgemeinen nicht tun.

Und ja, ich kenne Websites, auf denen Links im Fließtext nicht unterstrichen sind, und weiß, wie Benutzbarkeit darunter leidet.

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Kerstin Probiesch
am 29.03.2011 - 12:56

#14 @Gunnar:

Auch wenn unterstrichene Links Konvention sind, so wird dieser z.B. auf Wunsch des Kunden doch nicht immer gefolgt. Tatsächlich denke ich schon oft: so wenig Unterstreichung war selten.

Ah ja, der Sinn von Hypertext ist gleich noch mal welcher? (Und wofür steht gleich nochmal HTML?)

Nun gibt es keine "Vorschrift", dass in Fließtexten Links zwingend vorkommen müssen bzw. am Artikelende nicht als Linkliste vorkommen dürfen. Dazu gibt es unterschiedliche Haltungen mit jeweils guten Begründungen.

Solche nicht für sich sprechenden Linktitel sollte man auch im Fließtext nicht verwenden. Dass es manche dennoch tun, ist aber wohl kaum ein vernünftiges Argument gegen Links im Fließtext und für separate Linklisten.

In kleinen Online-Redaktionen kann man sicher von "manchen" reden; in großen können "manche" schon recht "viele" sein. Je größer das Webangebot und die Zahl der Online-Redakteue, desto unwahrscheinlicher ist eine systematische Qualitätssicherung. In der Praxis kann es innerbetrieblich und innerbehördlich zu unschönen Situationen kommen. Es ist schon passiert, dass die für die Sicherung der Barrierefreiheit zuständige Person in kurzer Zeit auch die meistgehasste Person war.

In einer idealen (Web)Welt gibt es überall gut geschulte Online-Redakteure, die immer sprechende Linktexte verfassen (und natürlich alle anderen Aufgaben ebenfalls sehr gut umsetzen). In dieser Welt möchte jeder Kunde unterstrichene Links in Fließtexten oder zumindest für jeden erkennbare Linktexte. In einer nicht so idealen Welt benötigt man Alternativen und die jeweils beste Lösung. Eine solche Alternative kann – muss aber nicht – eine Linkliste am Artikelende sein, mit den genannten weiteren Vorteilen.

Kurz zur kritischen Stimme: Die Kritik von Joe Clark aus 2006 bezog sich auf die damalige Fassung der WCAG 2.0. Zwischen 2006 und der veröffentlichten Empfehlung vom Dezember 2008 lagen viele Monate mit vielen Verbesserungen. Inzwischen ist nicht die Stimme, aber anscheinend die Kritik verklungen. Wobei mich interessiert, welche Haltung zu den WCAG 2.0 Joe Clark heute hat.

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Rosi
am 29.03.2011 - 13:21

Hallo,

viel Erfolg mit dem neuen Buch!

Gruß, Rosi

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Jan Hellbusch

Jan Hellbusch (Autor)
am 29.03.2011 - 13:28

@Gunnar

Dann sind wir uns einig.

Im Buch orientieren wir uns an den WCAG20. Dort steht leider nicht, dass Links unterstrichen sein müssen. Vielmehr darf Farbe nicht das einzige Unterscheidungsmerkmal sein.

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Jan Hellbusch

Jan Hellbusch (Autor)
am 29.03.2011 - 18:57

@Michael

Deine Frage ist leider nicht genau genug. Grundsätzlich brauchen externe Links (auf der Grundlage der Richtlinien) keine besondere Kennzeichnung. Aber es gibt ein Paar "Ausnahmen":

* Wenn die Sprache sich wechselt, kann der Nutzer darauf aufmerksam gemacht werden.
* Wenn (wahrscheinlich) ein anderes Anzeigeprogramm gestartet wird (z.B. bei PDF), kann der Nutzer darauf aufmerksam gemacht werden.

Solche Hinweise werden üblicherweise mit Icons realisiert. Bei einem Formatwechsel ist das unproblematisch. Bei einem Sprachwechsel kann man trefflich diskutieren:

http://www.webkrauts.de/2008/12/11/die-etwas-besseren-listen-teil-2/

Jedenfalls reicht es nicht aus, die Icons als Hintergrundgrafik einzusetzen. Die Information (Wechsel der Sprache/des Formats) muss natürlich auch im HTML stehen, entweder als Alternativtext der Grafik oder als (unsichtbaren) Text.

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Peter
am 30.03.2011 - 07:44

Ich wünsche Euch viel Erfolg mit dem neuen Buch!

Gruß, Peter

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Peter
am 31.03.2011 - 14:52

Hallo,

je weniger die Links einer Website "aufgehübscht" sind, um so besser kann ich mich auf den Inhalt konzentrieren. Gerade weil ich oft mit großem Zoom arbeiten muss, lenken mich blitzende oder mehrfach blinkende Links ab.

Ich empfehle als Beispiel die Seite

http://www.bik-online.info/

Gruß, Peter

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Kaffee
am 31.03.2011 - 16:43

Das Buch sieht echt gut aus! Bin kein wirkliche Profi auf dem Gebiet
Bisher hab ich nur ein paar im Internet verstreute Artikel gelesen. Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Barrierefreies_Internet ist aber als Einstieg auch ok.

Jedenfalls interessiert mich die Materie und ich würde mich sehr freuen, wenn ich gewinnen würde! Endlich gute Lektüre um tiefer in das Thema zu steigen!

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Georg
am 31.03.2011 - 16:43

Ich würde auch ganz gerne das Buch gewinnen, um mich damit etwas genauer zu beschäftigen :-)

Ganz interessant finde ich:

www.barrierekompass.de
www.bitvtest.de

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Rosi
am 31.03.2011 - 17:42

Hallo,

was doch alles so zu beachten ist, bei der Darstellung von Links, das wusste ich bislang nicht. Prima Info!

Auch auf diesen Seiten fand ich viele Hinweise:

www.barrierefreies-webdesign.de/

Gruss, Rosi

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Nicolai Schwarz

Nicolai Schwarz (Webkraut)
am 01.04.2011 - 00:01

Donnerstag Abend, Mitternacht. Das heißt: Ihr könnt diesen Beitrag gerne weiter kommentieren, aber für das Gewinnspiel zählen nur die bisherigen Kommentare. Wir geben die Gewinner in der kommenden Woche bekannt.

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Bernd
am 01.04.2011 - 21:59

Dass eine farbliche Hervorhebung von Links nicht genug sein kann, zeigen einem die immer mehr verbreiteten Pads und Phones mit Touchscreens. Verkaufstendenz steigend!

Da es dort keinen Hoverstatus gibt, müssen wir zwangsläufig immer mehr zu den alten Techniken zurückkommen, und wieder klare, deutliche "Zeichen" setzen.

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