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Sonnenseiten: App

Sonnenseiten: App

Mobile Geschwister von Webseiten führen, wenn sie überhaupt existieren, meist ein Schattendasein. Ob schlecht lesbare Typografie, lieblose Formatierung oder abschreckende Textwüsten, die Aufbereitung eines Internetauftritts für einen mobilen Browser gelingt nicht immer. Mit ihrer Sonnenseite zeigt Stefanie Rückert, dass es manchmal doch gelingen kann.

Mit der stark steigenden Zahl mobiler internetfähiger Endgeräte wird die Optimierung der Internetseiten für Handhelds & Co. immer wichtiger. Das iPhone bietet über die iPhone-Apps zudem eine ernst zu nehmende Alternative zur Handheld-optimierten Webseite. iPhone-Apps besitzen das Potential, echte Mehrwerte gegenüber der klassischen Internetseite zu bieten. Dabei muss sich eine App immer auch mit dem auf der dazugehörigen Internetseite angebotenen Informations- und Leistungsumfang messen. Nicht jede App schneidet hier gut ab. Eine gelungene Ausnahme und damit Sonnenseite ist die Brigitte iPhone App.

Screenshot der Brigitte-App

Die Brigitte App ist eine angepasste Version der schon vorhandenen Seite mobil.brigitte.de. Neben einer übersichtlichen Auflistung aller Themenbereiche gibt es noch die Menüpunkte »Fotos«, »Videos«, »Mode« und wie es sich für eine anständige Internetseite gehört: »Startseite«.

Mich haben vor allem die klare Gestaltung und die ansprechende Aufbereitung überzeugt. Ganz dem CI entsprechend dominieren die Farben Rot, Schwarz und Weiß. Die Schrift ist gut lesbar und auch längere Artikel sind so aufbereitet, dass sie auf dem kleinen Display gut strukturiert erscheinen. Ob Quiz, Fotos, Videos, Tipps oder Interviews – die Brigitte App bietet alles in gut proportionierten Häppchen.

Zwei andere kostenlose Zeitschriften-Apps, die ich getestet habe, sind ähnlich überzeugend. Stern punktet mit einer ebenfalls ansprechenden Aufbereitung und der Rubrik »Wissenstests«. Während Focus mit der Rubrik »Rechner« eindeutig einen Mehrwert darstellt. Beiden fehlt allerdings die obligatorische »Startseite« und auch sonst wäre weniger aus meiner Sicht mehr gewesen.

Sollten jetzt alle Zeitschriften eine mobile Version und am besten noch eine iPhone-App haben?
Ein klares Jein! So wie die Brigitte-App für mich zu einem Zeitschriften-Ersatz geworden ist und mir die Wartezeit beim Arzt verkürzt, mich während einer Bahnfahrt erheitert oder mir die Suche nach dem neuen Sommerkleid erleichtert, so lese ich meine »Psychologie heute« nach wie vor analog.

Typisch Frau? Mag sein. Ich nutze die App nur, um eine kurze Pause zu füllen oder mich schnell über etwas zu informieren. Kurzweil steht bei mir im Vordergrund. Will ich mich ernsthaft mit etwas beschäftigen, lese ich den Artikel entweder am Bildschirm oder auf dem Papier.

Zur Aktion

Dies ist ein Text zur Aktion Sonnenseiten: Webkrauts loben – höchst subjektiv – einzelne Details von Webseiten. Entgegen unserer Gewohnheit steht diesmal nicht der Quelltext, sondern die Idee im Mittelpunkt.

Kommentare

Carsten Krautwald
am 28.06.2010 - 08:57

Wunderbar. Der Artikel zeigt sehr schön, dass die Apps mittlerweile zu einer echten Bereicherung des Internets geworden sind.

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Gunnar Bittersmann
am 28.06.2010 - 08:58

In diesem Zusammenhang halte ich den A-List-Apart-Artikel Responsive Web Design für äußerst lesenswert. Sind wirklich verschiedene Webseiten für Desktop-PCs und mobile Geräte (Und für diese gar noch verschiene Apps) angebracht?

“Rather than quarantining our content into disparate, device-specific experiences, we can use media queries to progressively enhance our work within different viewing contexts. That’s not to say there isn’t a business case for separate sites geared toward specific devices; for example, if the user goals for your mobile site are more limited in scope than its desktop equivalent, then serving different content to each might be the best approach.”

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Nicolai Schwarz

Nicolai Schwarz (Webkraut)
am 28.06.2010 - 12:50

Media Queries sind zwar eine hübsche Sache, und sie werden für verschiedene Zwecke auch ihre Anwendung finden. Ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass sie für mobile Anwendungen nicht sinnvoll sind. Der mobile Browser muss nämlich doch alle Inhalte laden und dann per Media Query entscheiden, was angezeigt werden soll. Das bedeutet für große Webseiten schlicht ein zu großes Datenvolumen.
Eine mobile Version der Webseite oder auch eine App muss nur die Daten laden, die sie für diesen Zweck benötigt. Das geht schneller und ist für den Nutzer - je nach Tarif - auch noch günstiger.

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Gunnar Bittersmann
am 29.06.2010 - 10:05

@Nicolai: Ja, das sagt ja auch der letzte von mir aus dem ALA-Artikel zitierte Satz: “[…] if the user goals for your mobile site are more limited in scope than its desktop equivalent, then serving different content to each might be the best approach.”
Wenn es sinnvoll ist, für Mobilgeräte andere Inhalte auszuliefern, dann ist eine spezielle Seite (evtl. sogar eine App) angebracht, ganz klar. Man sollte aber erst überlegen, ob dies wirklich sinnvoll ist, und nicht von vornherein sagen: Wir brauchen eine Seite für Desktop-PCs und eine Seite für mobile Geräte und eine App für Gerät X und eine App für Gerät Y und eine App für Gerät Z …
Also, wie Stefanie sagte: „Ein klares Jein!“

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Omar Medani
am 21.07.2010 - 08:31

Nicht zu verachten ist die positive Wirkung, die Web-Apps auf das mobile Web haben. Das Iphone ist ein wunderbares Beispiel, was heute schon alles möglich ist. Dadurch wird die Welt noch mobiler und ich bin sicher, dass es auch für das Handy bald eine Art Flatrate geben wird. Dann werden mobile Apps und Mobiles Internet erst richtig durchstarten!

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