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Alternativen zu Photoshop

Wir haben noch nicht alle älteren Artikel nachbearbeitet. Das bezieht sich in der Regel nur auf die Codebeispiele, die noch nicht optimal dargestellt werden.

Alternativen zu Photoshop

Branchenprimus Photoshop von Adobe dominiert den Markt der Bildbearbeitungsprogramme. Auch für Webdesigns wird es häufig eingesetzt, doch es gibt weit günstigere Alternativen. Marcus Hofbauer stellt heute zwei vor.

Die meisten professionellen Webdesigner setzen auf Photoshop aus dem Hause Adobe wenn es um die graphische Gestaltung von Webseiten geht. Der sehr hohe Anschaffungspreis von ca. 1000 Euro wirft die Frage nach Alternativen auf.

Pixelmator

Pixelmator ist eine junges und ambitioniertes Programm, das ständig weiter entwickelt wird. Die Applikation glänzt mit einer sehr angenehmen und aufgeräumten Oberfläche. Die Werkzeugpalette umfasst neben diversen Auswahlwerkzeugen, Füllwerkzeugen und Tools zur Bildmanipulation wie Verwischen, Schärfen, Klonen und Hinzufügen von Text sowie das von Photoshop bekannte Ausschnitt-Werkzeug (Slices).

Pixelmator Screenshot

Wie in Photoshop wird eine Komposition in Ebenen organisiert. Die bekannten Überblend-Funktionen, wie das Multiplizieren von Ebenen, werden unterstützt, und auch die Deckkraft der einzelnen Ebenen sind einstellbar. Die Werkzeuge zur Farbkorrektur sind nicht umfangreich, aber ausreichend und nützlich, es stehen Kurven, Farbbalance, Farbton/Sättigung und Farbkanal-Mischer zu Verfügung. Photoshop bietet hier um einiges mehr. Die Einstellungen sind nicht genau vorzunehmen, aber meist kommt es hier sowieso mehr auf das Gefühl des Anwenders an.

Neben einfachen Filtern wie Weichzeichner und Schärfe stehen dem Anwender kompliziertere Halbton-Filter, Kachel-Effekte uvm. zu Verfügung. Insgesamt gibt es über 130 solcher Filter und Effekte, deren Anwendung sich einfach gestaltet. So hat man bei allen Filtern die Möglichkeit einer Vorschau.

Pixelmator unterstützt über 100 Dateiformate wie TIFF, JPEG, PNG, EPS, PDF und auch das Photoshop Dateiformat PSD. Der integrierte Foto-Browser nutzt iPhoto zur Bildverwaltung. Eine sehr beliebte Funktion auf Mac OS X ist Quick Look, das aber nicht jedes Bildformat kennt. Pixelmator erweitert durch ein mitgebrachtes Plugin die unterstützten Bildformate.

Pixelmator Ebenen

Die Unterstützung für Grafik-Tabletts fehlt ebenfalls nicht, so werden Tools wie Stempel und Klonen, Radiergummi, Stift und Pinsel unterstützt. Photoshop Pinsel können importiert und genutzt werden. Wiederkehrende Prozesse, wie das Transformieren von Bildern, können durch die Unterstützung von Automator-Skripten erreicht werden. Zudem gibt es eine Plugin-Schnittstelle zur Erweiterung an. Die Auswahl an Plugins ist aber derzeit noch nicht so umfangreich wie bei Photoshop.

Eine der neueren Funktionen ist die von Photoshop bekannte »für Web exportieren«. Hier hat man die Möglichkeit Grafiken als JPEG, PNG8 bzw. PNG24 sowie als GIF zu exportieren. Die Einstellungsmöglichkeiten sind in den meisten Fällen ausreichend. Ein großer Nachteil bei Photoshop ist der Bedarf an Systemressourcen. Pixelmator begegnet diesem Problem durch die Nutzung der in MacOS X integrierten Core-Image-Technologie.

Der Funktionsumfang von Pixelmator nicht mit Photoshop vergleichbar. Doch für den Großteil der Aufgaben, speziell für Webdesign, sind diese ausreichend. Und für jeden, dem Photoshop zu teuer ist, ist Pixelmator auf jeden Fall zu empfehlen.

  • Hersteller: Pixelmator Team Ltd.
  • Website: www.pixelmator.com
  • System: Mac OS X
  • Preis: $59.00/42.18 EUR (auf der Herstellerseite)

GIMP: GNU Image Manipulation Program

Derzeit sicherlich die beste Open-Source-Alternative auf dem Markt ist GIMP, das sich durch die fehlende Linux-Version von Photoshop eine große Zahl an Unterstützern sichern und wird ständig weiterentwickelt. Ebenen, Masken, Pfade und Kanäle gehören zu den Standardfunktionen. Es werden die meisten gängigen Dateiformate wie TIFF, JPEG, GIF, PNG und auch das Photoshop Dateiformat PSD unterstützt.

GIMP Screenshot

Durch Skripte lassen sich Bildmanipulationen anwenden. Der Funktionsumfang, wie der Umgang mit dem CMYK-Farbraum oder die Unterstützung seltener genutzten Dateiformate, lässt sich durch Plugins erweitern. Einige Photoshop-Plugins werden ebenso unterstützt.

Auf Linux Systemen ist die Benutzeroberfläche solide und gut in die systemweite Benutzeroberfläche integriert. Auf Mac OS X, bedingt durch die Nutzung von X11, und Windows wirkt die Oberfläche, die aus 3 Fenstern besteht, sehr zerrissen. Eines der Fenster enthält den Werkzeugkasten mit den Standardwerkzeugen, ein weiteres Fenster enthält Ebenen, Kanäle, Pinsel usw. und in einem Fenster befindet sich die Komposition.

Wie in Pixelmator können Grafik-Tabletts genutzt werden. Der Import von Photoshop-Pinsel ist möglich und ihr Verhalten kann umfangreich konfiguriert werden. Der Funktionsumfang und die große Anzahl an Erweiterungen lassen nichts vermissen. Für alle die auf der Suche nach guter kostenloser Software sind bedenkenlos zu empfehlen.

  • Hersteller: The Gimp Team
  • Website: www.gimp.org
  • System: Windows, Mac OS X, Unix
  • Preis: kostenlos

Kommentare

Peter
am 12.12.2009 - 11:25

Theoretisch auch was: http://www.kanzelsberger.com/pixel/

Wenn‘s denn mal fertig würde, jedenfalls.

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Markus Schlegel
am 12.12.2009 - 11:52

Gimp ist auch für Linuxuser ein UI-Fail, keine Sorge, wir haben auch ein Gefühl für gute Benutzbarkeit ;)

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Techpriester
am 12.12.2009 - 11:53

Ich war vor einiger Zeit auch auf der Suche nach Alternativen zu Photoshop, allerdings ohne zufriedenstellende Ergebnisse. Beide hier genannten Programme habe ich ausgiebig getestet und ich muss sagen, sie stellen beide eher Alternativen zu Photoshop Elements dar.
Um das "große" Photoshop ersetzten zu können fehlen einfach ganz entscheidende Features wie z.B. Einstellungsebenen, ein brauchbarer RAW-Konverter, die Ebenenstile usw. Die Liste ließe sich noch fortsetzen.
Leider bietet keine Software, die mir bekannt ist, vergleichbare Funktionen und daher bleibt mir nichts anderes Übrig, als in den (teuren) sauren Adobe-Apfel zu beißen.
Für diejenigen, die nur geringe Ansprüche an Grafiksoftware stellen sind GIMP und Co. sicher einen Blick wert, im (semi)professionellen Bereich sehe ich da allerdings "#000":)

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Claude Roulet
am 12.12.2009 - 13:45

Der GraphicConverter verdient es auch, hier erwähnt zu werden …

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Kaiuwe
am 12.12.2009 - 13:48

Optimal für Webdesigner ist doch immer noch Adobe Fireworks! Da kann auch Photoshop aus dem gleichen Hause nicht mithalten und wirkt dagegen eher wie eine schlechte Krücke. Auch der (Straßen-)Preis von ca. 390,- Euro kann sich sehen lassen.

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Julia
am 12.12.2009 - 14:35

Ich muss hier leider ins gleiche Horn blasen wie Techpriester. Ich habe Pixelmator vor zwei Wochen zum Testen heruntergeladen und dieses dann auch ausführlich getan. Es fehlt dem Programm aber leider einiges: Freie Formen, feste Größe beim Auswahltool, Musterfüllungen, Ebeneneffekte, Ebenengruppen... das lässt sich ewig fortführen. Natürlich kann man damit auch ans Ziel kommen, aber der Weg ist um einiges weiter.
Hier muss man natürlich Kosten und Nutzen abwägen - wenn ich hauptsächlich PHP code und nur 2x im Jahr ein Screendesign mache, dann brauche ich sicher kein Photoshop. Entwerfe ich hingegen öfter, dann lohnt sich sicherlich die Anschaffung. Wer sich vor der englischen Sprache nicht scheut, kann ja bei den jetzigen Kursen auch in den Staaten kaufen - allerdings muss man dann hinterher auch die Updates von da beziehen.
@Kaiuwe: Zu Fireworks kann ich leider nicht viel sagen - das habe ich mir angesehen, aber irgendwie bin ich damit nie warm geworden.

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domingos
am 12.12.2009 - 16:13

Nur nebenbei, ein völlig legaler Weg, billiger an Photoshop zu kommen ist, eine ältere Version bzw. Lizenz zu kaufen und dann das Update auf CS4. Bzw. für die meisten Zwecke ist CS2 respektive Gimp, Paintshop und so weiter vollkommen ausreichend. Wer glaubt, cs3 oder cs 4 brauchen zu müssen, soll auch ruhig dafür bezahlen.

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Juuro
am 13.12.2009 - 02:23

Mit dem Funktionsumfang von Pixelmator kam ich bisher ganz gut klar. Allerdings wird es leider bei vielen Megapixeln und Ebenen schnell extrem träge und instabil. Das ist schade, weil das Programm so vom ersten Blick her doch eigentlich optimal ist für Webentwickler die nicht hauptsächlich Grafikkram machen. Tja, ich hoffe das Pixelmator Team versucht diese Probleme auszumerzen. Ich werde das Projekt auf jeden Fall weiter beobachten.

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boardend
am 13.12.2009 - 17:48

GIMPshop sollte auch erwähnt werden!

http://www.gimpshop.com/

My original purpose for GIMPshop was to make the Gimp accessible to the many Adobe Photoshop users out there. I hope I’ve done that. And maybe along the way, I can convert a Photoshop pirate into a Gimp user.

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henkelchen
am 13.12.2009 - 20:31

Schicke Tools !
Das schaue ich mir näher an.
Danke für die Links.

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Michael van Laar

Michael van Laar (Webkraut)
am 31.12.2009 - 19:29

Ich mache Screendesigns seit kurzem immer mit Inkscape. Das ist eine hübsche Open-Source-Alternative zu Adobe Illustrator, die allerdings auch recht gut mit Pixeln als Maßeinheit klarkommt. Als Dateiformat für die Vektorgrafiken nutzt Inkscape übrigens SVG.

Wenn man damit pixelgenaues Screendesign machen will, muss man lediglich bei Linien immer ein wenig aufpassen, sonst wird eine 1 Pixel breite Linie gerne mal genau auf die Kante zwischen zwei Pixeln platziert und erscheint beim Export in ein Pixel-Bildformat dann logischerweise nicht sauber. Das gleiche gilt natürlich für die Außenkanten aller Objekte. Aber damit kann ich leben. Einfach von Hand die Koordinaten eingeben statt am Raster einrasten zu lassen, und schon funktioniert es.

Dafür kann man ziemlich bequem mit Text arbeiten, was mit GIMP leider katastrophal umständlich ist.

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