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OWEA: Webstandards in die Klassenzimmer

News vom 26.07.2009

OWEA: Webstandards in die Klassenzimmer

Es tut sich was in Sachen Ausbildung. Nie zu vor gab es so viele Projekte, die sich intensiv mit Webstandards und deren Vermittlung in Ausbildung und Lehre beschäftigen.

Neben Operas Web Standards Curriculum, Mozillas Education Initiatives, Yahoos Developer Network ist vor allem das WaSP InterAct Project in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt mit seiner ganz konkreten Lehrplanentwicklung für Hochschulen. Obwohl die einzelnen Projekte durchaus auch miteinander an Lehrplänen entwickeln – so arbeiten Opera und das Yahoo! Developer Network am »Web Standards Curriculum« und werden vom Web Standards Project dabei unterstützt -, scheint die Zeit für eine Art Dachorganisation reif zu sein, die Rahmenbedingungen für alle zur Verfügung stellt.

Die Open Web Education Alliance Incubator Group (OWEA) des W3C stellt sich genau dieser Aufgabe. Mit dem griffigen Slogan, Webstandards und Best-Practice-Beispiele in die »Klassenzimmer der Welt« zu bringen, sind sie Mitte Juni angetreten und bringen die unterschiedlichen Organisationen und Ansätze gemeinsam an den Tisch. Das Ziel ist, den Wissenstransfer untereinander abzugleichen und sicher zu stellen – schließlich soll sich die Ausbildung an nachvollziehbaren Richtlinien orientieren -, gemeinsam an Themen, Lösungen und der Kommunikation nach aussen zu arbeiten und bei Bedarf auf Experten zugreifen zu können. Als Startpunkt gibt es bis dato ein Wiki, wo die aktuellen Aktivitäten und Informationen wie eine Liste der verfügbaren Lehrpläne der Mitglieder verfolgt werden können.

Inkubatoren sollen im herkömmlichen wirtschaftlichen Sinne Start-ups in Rekordzeit marktfähig machen. Wenn die OWEA das nur in der halben Zeit schafft, wären Webstandards endlich auch da angekommen: im Klassenzimmer.

Kommentare

Ansgar Hein
am 26.07.2009 - 19:29

Spannend und ehrgeizig. Leider bis dato in deutschen Lehrplänen (weder Studium, noch Ausbildung) hinreichend berücksichtigt. Wir fragen uns das gerade selbst für unsere Auszubildende: Wie vermittelt man Webstandards von der Pike auf?

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Sylvia Egger

Sylvia Egger
am 26.07.2009 - 20:24

Das war ein Frage, die ich schon bei der News zum WaSP InterAct Project gestellt habe. Freilich ist es fein, wenn die Lehrpläne übersetzt werden, aber wie finden sie dann den Weg in die Lehr- und Ausbildungspraxis. Diese Frage habe ich mir bei meinen zwei Auszubildenden auch immer wieder gestellt, vor allem weil sie mir doch rückmelden, dass Webstandards in ihrer Ausbildung eher unterrepräsentiert sind.

Bis dato ist wohl die ganz konkrete Rolle der Ausbilder als Vermittler von Webstandards nicht zu entlasten. Und ähnlich wie beim Fahrunterricht ist letztlich entscheidend, wieviel Praxiserfahrung man hat.

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Christoph Ernst
am 27.07.2009 - 09:42

Das kann ich als frischgebackener Mediengestalter nur bestätigen. Zwar haben diese Themen in den neugestalteten Lehrplan Aufnahme gefunden, werden aber nur unzureichend im Unterricht behandelt. Schuld daran sind nicht unbedingt die Schulen, sondern die Arbeitgeber selbst, die sich mit diesem Berufsbild "eierlegende Wollmilchsäue" ranzüchten wollen, also Allrounder für jeden nur erdenkbaren Produktionsjob in Werbegestaltungs- und Onlinebranche. Der Lehrplan ist dermaßen breit, dass tiefergehendes Wissen einfach auf der Strecke bleiben muss. Und so wird da wertvolle Zeit vergeudet, ein Azubi aus einer Online-Schmiede lernt ein Jahr lang eben auch Grundlagen aus der Drucktechnik zu einem beträchtlichen Maße, Anzeigenkalkulationen für Drucksachen usw. - also Dinge mit denen er in der Praxis nix zu tun hat. Die einzige Alternative in meinen Augen: Ein Berufsbild Webdesigner (oder wie auch immer), dass eine qualitativ hochwertige Ausbildung bietet die sich nur auf Online-Kompetenzen stützt.

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Eugen
am 29.07.2009 - 21:04

Irre ich mich, oder sind die Vorträge kostenpflichtig und kosten wie gewohnt sehr viel Geld?
Also das OWEA ist auf jeden Fall spannend zu beobachten, ob sich damit etwas bewegen lässt.

Danke für die Info, ich hatte es noch nicht gekannt. Ich bin dafür, dass deutsche-startups.de darüber mal berichtet und unter die Startups bringt ;)

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