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Grüße vom Webkongress Erlangen 2014

Webkrauts unterwegs

Grüße vom Webkongress Erlangen 2014

In der letzte Woche fand der vierte Webkongress Erlangen statt. Die Vorträge drehten sich um Barrierefreiheit, Content-Management-Systeme (CMS) und Webdesign. Auch einige Webkrauts waren als Referenten und Gäste auf dem Kongress, hier unsere Eindrücke.

Inhaltlich hat das WKE-Team hier eine 1A-Veranstaltung auf die Beine gestellt. Glücklicherweise ist es eines der wenigen Events, die immer noch Barrierefreiheit in den Fokus rücken. Bei all den Buzzwords der letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass das Thema bei einigen Projekten immer häufiger im Hintergrundrauschen untergeht. Was sich auch in Erzählungen zeigt wie: »Die Firma hat zugesichert, die Website barrierefrei zu liefern. Ich habe mal nachgefragt: Was heißt denn das? Dass die Website valide ist.« Dass die betreffende Agentur hier inkompetent ist, kann ein Kunde natürlich nicht unbedingt folgern.

Für mich standen die Einblicke in andere Content-Management-Systeme im Vordergrund. Gerade als Drupal-Mensch ist es interessant zu sehen, was andere Systeme zu bieten haben bzw. auch deutlich besser machen als Drupal. So hat Typo3 Neos etwa ein tolles Baukasten-System, mit ProcessWire hat ein Webentwickler mehr Kontrolle über das generierte HTML und Kirby schafft erstaunlich viel mit sehr wenig Core-Code (429kb). Das bedeutet für mich, im laufenden Jahr mal das ein oder andere überschaubare Projekt mit einem dieser CMS aufzubauen, um es genauer kennenzulernen.

Und wenn es mal nicht um CMS, responsive Design oder Barriefreiheit ging, fachsimpelte man in den Pausen oder den Abendveranstaltungen über den Captain-Future-Themesong als Klingelton, digitale Comics, Abnehmen mit Paleo, Joggen vs. Krafttraining oder den Vorzügen von Arbeiten im Stehen. Was will man mehr?

Nicolai Schwarz

Der Webkongress Erlangen zählt für mich schon jetzt zu den Highlights des Jahres. Eine tolle Orga, gute Speaker, spannende Diskussionen und gemütliche Small Talks mit alten und neuen Bekannten machten den Webkongress zu einem erfreulichen Ereignis.

Die Kombination der drei Themen Content Management Systeme, Barrierefreiheit und Webdesign sorgte für neuen Input und war gleichzeitig eine gute Gelegenheit in verwandte Bereiche und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Ich habe aus jedem Vortrag etwas mitnehmen können und viele Anregungen bekommen. Vor allem habe ich mich natürlich im gut besuchten Barrierefreiheitstrack getummelt.

Die Abendveranstaltung mit exzellentem Catering, aufmerksamer Bedienung sowie die stets freundlichen und hilfsbereiten Helfer machten den Webkongress Erlangen 2014 zu einer runden Sache.

Wer nicht dabei war, hat was verpasst. Vielen Dank!

Kerstin Probiesch

Ich habe mich ebenfalls auf den Einblick in andere Content Management Systeme konzentriert – fast ein bisschen schade, dass der WKE keine Single-Track-Veranstaltung ist, bei der jeder alle Vorträge hört, aber das bringen eben auch die Größe und die Themenvielfalt mit sich. Dafür werden alle Vorträge später als Video- und Audio-Fassung bereit gestellt, so dass man Verpasstes nachholen kann. Zudem kann man sich in den Pausen eben auch über den Tellerrand und das Technische hinaus austauschen – man würde sich fast wünschen, die Pausen zwischen den Vorträgen wären etwas länger.

Alles in allem ist der Webkongress Erlangen eine thematisch wie personell bunte Veranstaltung, die für jeden etwas bietet. Sie ist darüber hinaus wunderbar mit der Erfahrung mehrerer Jahre von einem eingespielten Team organisiert. Zudem ist Erlangen eine ganz reizende Stadt.

Matthias Mees

Die thematische Mischung des Webkongresses Erlangen war gelungen. So kamen neben dem Dauerbrenner Barrierefreiheit auch unterschiedliche CMSe zur Geltung. Und vor allem wurde das Konzept Responsive Webdesign für den öffentlichen Dienst aufbereitet. Denn die meisten Teilnehmer schienen dem öffentlichen Dienst anzugehören. Wolfgang Wiese und sein Team machten also eine Art »Entwicklungshilfe«.

Leider war die Qualität und inhaltliche Aussagekraft der CMS-Beiträge sehr unterschiedlich. Für ein nächstes Mal wäre ein kleiner Fragebogen nützlich, den jeder Referent abzuarbeiten hat. Doch auch bei manchen Teilnehmern scheint das Wissen darüber, was ein CMS kann oder nicht, nicht besonderes tief zu gehen. Die »Entwicklungshilfe« trägt hoffentlich dazu bei, dass demnächst niemand mehr fragt, mit welchem CMS man denn Responsive Webdesign umsetzen könne.

Ich finde es prima, dass alle Vorträge aufgezeichnet wurden. So kann ich einige, die ich verpasst habe, nachträglich schauen. Für das nächste Mal wünsche ich mir kleinere Räume, in denen sich die Zuhörer nicht verlieren und längere Pausen. Denn Gesprächsstoff gab es genug und Gesprächspartner fand ich auch genügend.

Ganz egoistisch betrachtet war es schön, einige Webkrauts mal wieder (bzw. einmal sogar zum ersten Mal) persönlich zu sehen und lange miteinander abhängen zu können. In diesem Sinne war es wie ein kleines Familientreffen. Und da wir das Essen in der Mensa ohne Probleme überlebt haben, freue ich mich auf ein Wiedersehen in zwei Jahren. Es lohnt sich!

Jens Grochtdreis

Der Webkongress Erlangen gehört traditionell zu den großen Familienfeiern der Webkrauts, bei denen neben dem fachlichen Austausch vor allem der kulinarische Input zu den Höhepunkten zählt. Die Atmosphäre auf dem Campus war wie gewohnt locker und ungezwungen, auch wenn »Dr. WKE« Wolfgang Wiese als offizieller Chef des Front- und Backends der Organisation am Eröffnungstage mit vorbildlich gebundener Fliege zu beeindrucken wusste (leider ohne transition).

Der WKE legte die Schwerpunkte auf die drei Themenblöcke Webdesign, CMS und Barrierefreiheit. Zwei parallel laufende Tracks ermöglichten es den Teilnehmern, den jeweils passenden Vortrag auszuwählen, die Veranstalter haben dabei die Aufteilung sehr gut strukturiert. Insgesamt war der Kongress ohnehin vorbildlich organisiert.

Die Vorstellung verschiedener Redaktionssysteme war für mich ein wichtiges Highlight. Als freier Webdesigner mit überwiegend kleinen Kunden sind für mich die pragmatischen und schlanken Lösungen von Process Wire und Kirby interessant, beide werde ich mir genauer ansehen. Für größere Projekte erschien mir auch die neue Drupal-Version 8 vielversprechend: ein intuitiv zu erfassendes Backend, sehr gute Logik und überaus flexibel, ich bin gespannt, was da noch kommt.

Während ich selbst auch einen Vortrag zum Selbstverständnis des Themas Responsive Webdesign gehalten habe, war es prima, Sven Wolfermann und Marc Hinse endlich real und offline kennengelernt zu haben, ihre Vorträge waren klasse. Sven klärte fundiert über Progressive Enhancement auf, ein toller Vortrag mit der vermutlich besten Startfolie aller Zeiten. Marc, der seine Slides superpünktlich und mindestens schon zehn Minuten vorher fertig hatte, zeigte vor allem eindringlich und kurzweilig, was so alles schief gehen kann, wenn man als Webdesigner Nachdenken mit Instant-Lösungen verwechselt.

Untergebracht waren die Referenten im bewährten NH-Hotel in Erlangen mit schönen Zimmern und gutem Frühstück, abgesehen von der ebenfalls bewährten und eigenwilligen Schwarzgetränkekreation mit imitiertem Kaffeearoma, bezüglich Geschmack und Anregungsperformance ganz klar der IE6 unter den Heißgetränken.

Ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung und diszipliniertes Maßhalten haben auf so einer Veranstaltung selbstverständlich nichts zu suchen. Auch abseits des Campus lernte man viel, beispielsweise über die vermutlich kulturhistorisch geprägte Auffassung zur übersichtlichen Fleischmenge einer Mixed-Grill-Platte und den überraschenden Erfolgen fränkischer Züchter angesichts eines servierten Wiener Schnitzels in der Größe einer Turnhallenmatratze.

Insgesamt finde ich es sehr angenehm, dass der WKE als kleine, feine Veranstaltung für Teilnehmer erhalten bleibt, die nicht über das konzentrierte Wissen eines reinen Fachpublikums verfügen müssen, um den Vorträgen zu folgen. Die Notwendigkeit der Sensibilisierung der Verantwortlichen und Entscheider aus Institutionen, Behörden und Unternehmen bedingt, dass es solche Konferenzen geben muss, bei den die Besucher nicht alle Techniken, Aspekte und Details moderner Webentwicklung als Voraussetzung der Teilnahme kennen.

Nils Pooker

Auch der zweite Webkongress Erlangen hat mir wieder neue Erkenntnisse und Informationen beschert. Responsive Webdesign (RWD), das Buzzword der letzten Jahre, wurde nach allen Regeln der Kunst »auseinandergenommen«. Sicher weiß ich, dass RWD nur ein Baustein im Gesamtkonzept ist. Aber es ist sehr nützlich, wenn gewisse Absurditäten so auf den Punkt gebracht werden wie bei Nils Pooker, Sven Wolfermann und Marc Hinse. Meinen Kopf hat es mal wieder in eine andere Richtung gedreht. Vielen Dank dafür.

Mit Ansätzen wie Mobile First und Progressive Enhancement dachte ich bislang, mehr Zugänglichkeit in Webprojekte bringen zu können. Dass der falsche Gebrauch von WAI-Aria-Rollen Screenreader sogar ausperren kann, dafür hat mir vor allem Jan-Eric Hellbusch die Sinne geschärft. Über die enge Verzahnung von Responsive Webdesign und Barrierefreiheit hatte ich so bisher nicht nachgedacht. Nachschlag gab es dann noch bei der Mittagspause mit den German UPAs.

Und letztlich gab es mit dem Blick durch die Behördenbrille noch einen Nachschlag in Sachen Datensicherheit. Ich fand den WKE auch diesmal rundum gelungen und freue mich schon auf 2016.

Renate Hermanns

Es ist lange her, dass ich zuletzt auf einem Web Kongress Erlangen war. Um genau zu sein, ich war bislang nur auf dem ersten Kongress in 2006; es gab seinerzeit das Schwerpunktthema "Barrierefreiheit". Auf dem WKE 2014 teilte "Barrierefreiheit" die Aufmerksamkeit mit zwei weiteren Schwerpunktthemen: "Webdesign" und "Content-Management-Systeme". Ich hatte allerdings nicht das Gefühl, dass die Barrierefreiheit weniger wichtig war als vor acht Jahren, denn sie tauchte in vielen Vorträgen auf - eine sehr positive Entwicklung.

Persönlich war es für mich schön, einige Leute wieder zu treffen, mit denen ich in den letzten Jahren nur noch per E-Mail oder Telefon in Kontakt war. Das gilt für Kollegen und Kunden. Schön war auch zu sehen, wie professionell die Veranstaltung organisiert war und wie engagiert und sympathisch das Orga-Team war.

Die Qualität der Vorträge war durchaus im grünen Bereich. Ein besonderes Lob möchte ich an Darius-Nikolaus Krupinski richten, der es wie kaum ein anderer schaffte, seine Inhalte zu vermitteln. Es gab auch andere gute Speaker, aber ich denke, wir müssen alle noch daran feilen. Das gilt letzten Endes auch für mich, denn das Team um Wolfgang Wiese hat die Videos der Vorträge schon online gestellt.

Der Webkongress Erlangen ist zu einem wichtigen Fixpunkt in der Webentwicklerszene geworden.

Jan Eric Hellbusch

Nach 2008 hatte ich bereits zum zweiten Mal die Gelegenheit beim Webkongress Erlangen einen Vortrag halten zu dürfen. Ich habe über meine Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Entwicklung komplexer Benutzeroberflächen gesprochen – die ich bei der Arbeit an »Thinkin‘ Tags«. Die Schwerpunkte des diesjährigen Webkongresses lagen jedoch auf der Vorstellung verschiedenster Content-Management-System, Barrierefreiheit und Responsive Design, sodass mein Thema ein klein wenig exotisch, jedoch hoffentlich nicht uninteressant war.

Die auf zwei Tage ausgelegte Konferenz war übrigens perfekt durchorganisiert und so gab es nicht nur Wissen im Überfluss zu konsumieren, sondern auch für das leibliche Wohl (insbesondere Kaffee) war stets gesorgt.

Für mich war es eine der seltenen Gelegenheiten, den einen oder anderen Referenten (man kennt sich aus dem Netz) endlich persönlich kennenzulernen und nicht zuletzt bei der Abendveranstaltung war begleitet von einem hervorragenden Buffet und gutem Wein, Zeit für ausführliche Gespräche.

Ein besonderes Lob verdienen sich die Organisatoren damit, dass alle Vorträge aufgezeichnet (Video) wurden und zum überwiegenden Teil bereits nach vier Tagen (!) online zur Verfügung stehen.

Dirk Jesse

Vorträge von Webkrauts

  • Jan Eric Hellbusch: »HTML5 und WAI-ARIA oder: die Suppe nicht versalzen«
    Video | Blog | Folien
  • Dirk Jesse: »Lessons learned from the Design of an User Interface«
    Folien
  • Matthias Mees: »ProcessWire – ein CMS voller Freiheiten«
    Video | Folien
  • Nils Pooker: »Alle(s) so schön responsive hier?«
    Video | Folien
  • Kerstin Probiesch: »Barrierefreie PDF – Diesseits und jenseits von Tags und Co.«
    Video | Folien
  • Nicolai Schwarz: »Vorschau auf Drupal 8«
    Video | Folien
  • Vladimir Simović: »WordPress 2014«
    Video | Folien

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