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Der Webkrauts-Jahresrückblick 2008

Wir haben noch nicht alle älteren Artikel nachbearbeitet. Das bezieht sich in der Regel nur auf die Codebeispiele, die noch nicht optimal dargestellt werden.

Der Webkrauts-Jahresrückblick 2008

Wir runden unseren diesjährigen Adventskalender mit einem gemeinschaftlichen Rückblick ab. Welcher Trend, welches Ereignis, welches Produkt hat die Webkrauts in diesem Jahr besonders beeindruckt?

Was hat sich in diesem Jahr im Netz getan? Wir haben die Webkrauts gefragt: Welcher Trend, welches Ereignis, welches Produkt hat Dich 2008 besonders beeindruckt?

JavaScript-Performance-Gewinne

Mich haben vor allem die Fortschritte in Sachen JavaScript-Performance (SqirrelFish, TraceMonkey und V8) beeindruckt. Und obwohl bereits teilweise Steigerungen um bis zu 1000% erreicht sind, scheint das noch nicht das Ende zu sein.
Damit kann zukünftig mit noch komplexere Web-Anwendungen mit umfangreicheren Echtzeit-Funktionen gerechnet werden, wie sie heutzutage hauptsächlich im Desktop-Bereich anzutreffen sind.

Markus Wulftange

Datenschmutz?!

Wenn ich auf das Jahr 2008 zurückblicke, denke ich sofort an die öffentliche Debatte um Datenschutz. Das Internet und seine Gewächse waren für mich mehr als zuvor im Hinblick auf die »richtige Nutzung« in den Massenmedien zu finden. Ob in Talkrunden, in den Nachrichten oder den vielen politischen und gesellschaftsbeobachtenden Magazinen:

Sensibilisierung im Umgang mit Daten, besonders im Internet, war großes Thema und besonders Seitenbetreiber, aber auch Entwickler und Designer machten sich neue Gedanken. Die Frage, die ich mir dabei stelle ist, ob das ein günstiger Zug war, auf den die Zeitungen und Fernsehanstalten aufsprangen, oder ob wirkliches Informationsinteresse die Motivation war, welches nicht beim »nächsten Eisbär« wieder nur in den Randspalten der Technikseite großer Zeitungen zu finden ist.

Johannes Ries schreibt unter metafakten.de über Netzgeschehen und freie Software.

Webfonts

Vor zehn Jahren erfunden, jedoch niemals produktiv genutzt, konnte sich die Webfonts-Technologie im Jahr 2008 nun endlich neu erschaffen! Den Anfang machte die WebKit-Engine bereits im Oktober 2007 – und seit März 2008 kann sich jedermann die aktuelle Version von Safari herunterladen, welche auf Websites beliebige verlinkte Schriften im TrueType- oder OpenType-Format darstellen kann. Firefox steht derzeit mit Version 3.1 in den Startlöchern und leistet ganz Ähnliches. Und als wäre das noch nicht genug, wird beim W3C derzeit mit Browserentwicklern und Schrifthäusern wild diskutiert, auf welche Weise man die neue Schriftenvielfalt im Netz zu einem ordentlichen Webstandard machen kann. Der wichtige erste Schritt ist also getan, und auch nächstes Jahr wird hier einiges passieren, wollen wir wetten?

Gerrit van Aaken, Dipl.-Des. (FH), arbeitet als freier Webdesigner und veröffentlicht auf praegnanz.de populäre Fachartikel über alle Aspekte des modernen Web.

JavaScript für alles

JavaScript ersetzt zunehmend viele andere Technologien. Typeface macht sich auf den Weg sIFR zu ersetzen. JavaScript Frameworks wie etwa jQuery ersetzen, mit diversen Plugins versehen, Flash Anwendungen. Ein schönes Beispiel dafür ist das jQuery Galeriescript Gallerific. IE7-js versucht sogar dem IE6 teilweise Webstandards beizubringen.

Moritz Gießmann

Videos überall

Ich sehe eine Tendenz, auch kleine Webseiten mit Videos aufzupäppeln. Kurze Vorstellungen des Unternehmens, persönliche Begrüßungen durch Mitarbeiter, Produktpräsentationen oder auch mal ein kleiner Image-Film. Was vor ein paar Jahren noch eher größeren Unternehmen vorbehalten war, wird nun auch für kleinere Firmen interessant.

Eine gute Sache. Denn während es bei Text noch zu oft um BlaBla geht oder JavaScript-Funktionen mitunter nur genutzt werden, damit sich etwas bewegt, geht es bei den Videos (meistens) um wirkliche Inhalte, um eine andere Möglichkeit, Kunden und Nutzer einer Webseite anzusprechen.
Sicher nicht die schlechteste Zeit, um sich auf Videos und Image-Filme für Unternehmen zu spezialisieren.

Nicolai Schwarz bastelt unter dem Namen textformer mediendesign an Corporate Designs und konzipiert Webseiten. Gelegentlich schreibt er darüber.

Standortbezogene Dienste

Apple hat es mit dem iPhone vorgemacht, viele andere, darunter auch Google mit Android, werden auf den Zug aufspringen oder haben das schon getan. Neben dem Browsen auf dem Handy ist vor allem auch die Nutzung standortbezogener Dienste (Location Based Services, LBS) endlich nicht nur mehr ein Hirngespinst, sondern wirklich beim Endnutzer angekommen. Das Angebot an Programmen beispielsweise in Apples AppStore, die von einfachen »Wo bin ich«-Funktionalitäten bis hin zur Fahrplansuche unter Berücksichtigung von Zeit und Standort die komplette Bandbreite von LBS bieten, ist nur ein Indiz dafür.

Matthias Slovig

Das Jahr des mobilen Webs

2008 war das Jahr, in dem, iPhone sei Dank, die mobile Nutzung des Webs mit »richtigen« Browsern auch auf kleinen Schirmen fast schon »Mainstream« geworden ist. Und wer auf Webstandards setzte, dessen Seiten funktionieren auch »mobil« zufriedenstellend. Evtl. notwendige Anpassungen lassen sich mit geringem Aufwand realisieren. Ein weiterer Pluspunkt für sauberen Code.

Ralf Graf ist ein freier Web-Entwickler aus Karlsruhe, realisiert Web-Sites und -Anwendungen mit Webstandards, Ruby On Rails und PHP und bloggt.

Bessere Browser

Die Weiterentwicklung der Browser hat mich beeindruckt, Webkit hat den modernen Browsern ein Momentum zur Weiterentwicklung gegeben, Javascript wird immer, immer schneller und mit dem IE8 werden wir (auf lange Sicht) ein nicht-Standard-konformes Stiefkind los. Außerdem gaben uns neue experimentelle CSS3-Eigenschaften und -Funktionen einen Einblick in das Webdesign der Zukunft.

Eric Eggert macht Web und bloggt darüber. Seine Schwerpunkte liegen auf Semantik, Microformats und Zukunfts-Technologien wie HTML5.

iPhone – Internet Anywhere

Die einschneidenste Verändung in diesem Jahr war die Integration des iPhone in mein Leben. Genauer gesagt: viele Aktivitäten habe ich an das iPhone angepasst. Außerordentlich praktisch sind die bereits bekannten Funktionen wie E-Mail, Adressbuch, Kalender und der einfache Abgleich mit verschiedenen Programmen. Da ich mich oft verlaufe habe ich insbesondere die GPS gestützte Darstellung von Karten sehr zu schätzen gelernt. Revolutionär ist der kinderleichte und sehr gut zu nutzende Internetbrowser. Jederzeit und (fast) überall auf das Internet zugreifen zu können verändert sehr massiv wie ich mit einer Umwelt und anderen Menschen interagiere. Jeden Tag kommen neue, nützliche iPhone – Anwendungen hinzu, welche mein Leben einfacher gestalten und mir ganz neue Möglichkeiten bieten wie beispielsweise ortsbezogene Umkreissuchen. Ich hoffe dieser Trend setzt sich in 2009 fort und schlägt auch auf das Webdesign durch.

Bernhard Welzel

Mehr Möglichkeiten mit MODx

Das Redaktionssystem MODx entwickelt sich zu einem mächtigen Werkzeug für Webentwickler. Aufgrund der hohen Flexibilität dieses noch relativ jungen PHP/MySQL-Frameworks, ermöglicht es eine individuelle Anpassung und Umsetzung auch anspruchsvoller Webauftritte. Der Output ist zu 100 Prozent beeinflussbar, es bereitet Freude mit dem CMF zu arbeiten. Eine standardkonforme und zugängliche Lösung wird unproblematisch durch eigene leicht zu erstellende Templates erreicht. Schon jetzt dürfen wir uns auf die MODx-Version Revolution freuen.

Matthias Koch ist Webentwickler mit pädagogischem Hintergrund, Buchautor und bei FINALNET in Freiburg im Breisgau tätig.

Quantität und Qualität

Leider ist es 2008 zum Trend geworden, dass jeder sein eigenes jQuery-Plugin schreibt, jeder den heiligen Gral gefunden haben möchte, wie man am besten HTML und CSS schreibt und bei wie vielen Diensten man einen eigenen Account eingerichtet hat. Viel Grundrauschen im Blätterwald, wenig Qualität.
Dennoch gibt es noch wahre Perlen: Das iPhone mit einem »echten Browser« und Browserhersteller, die mal neue Dinge ausprobieren und implementieren. Hier wird nicht jahrelang diskutiert und alles zu Tode diskutiert, sondern gehandelt.

David Maciejewski ist Teamlead Frontend Developer in Hannover, Verfechter sauberen Handwerks und Missionar in seinem Webstandards-Podcast Technikwürze.

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